Alptraum Einbruch - die Angst danach. Was tun?
Alle paar Minuten wird in Deutschland in eine Wohnung eingebrochen. Dabei hinterlassen die Täter oft sehr viel mehr Schaden als den Verlust von Eigentum. Einbruchsopfer leiden noch Monate nach dem Vorfall unter den seelischen Folgen. Psychologische Betreuung kann die ersten Ängste lindern. Lesen Sie, was Sie selbst tun können, um die Verletzung des Lebensgefühls zu überwinden.
Wieder schreckt sie mitten in der Nacht schweißgebadet aus dem Schlaf: War da nicht ein Geräusch an der Türe? Noch 12 Monate nach einem Einbruch halten bei vielen Opfern Angstgefühle und Schlafstörungen an. Rund 75.000 Mal dringen Einbrecher jedes Jahr in die Privatsphäre von Menschen ein. Großstädte sind die Hochburgen der Diebe, der Norden und Nordwesten Deutschlands sowie Berlin sind wesentlich stärker betroffen als der Süden.
Der durchschnittliche Schaden nach einem Einbruch liegt bei 3.250 Euro (Einbruch-Report 2015 der Deutschen Versicherungswirtschaft). In 42,2 Prozent aller Fälle haben die Täter die Wohnung verwüstet, bei 68,1 Prozent wurde in persönlichen Dingen gewühlt. In jedem fünften Fall eines Wohnungseinbruchs waren die Bewohner anwesend; zu einem direkten Kontakt mit den Tätern kommt es jedoch nur bei etwa vier Prozent aller Einbrüche - sehr selten, bei weniger als einem Prozent, ist das mit Gewaltanwendung verbunden.
Vorüber aber nicht vorbei: wenn die Angst bleibt
„Es hätte doch schlimmer kommen können!“ Freunde und Familie können oft nicht verstehen, warum ein Einbruchsopfer leidet, obwohl „nur“ materielle Verluste entstanden sind. Die Schäden der Psyche werden häufig verkannt. 75 Prozent der Betroffenen fühlen sich laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachen nach einem Einbruch in ihrer gewohnten Umgebung unsicher.
Etwa die Hälfte erholt sich nach kurzer Zeit von den Ängsten, vor allem mit Hilfe von Verständnis und Beistand. Doch beinahe jedes vierte Einbruchsopfer steht noch mindestens zwölf Monate nach einem Einbruch unter Stress und Anspannung, jedes fünfte berichtet von Angstgefühlen und Schlafstörungen. Fast 25 Prozent der Heimgesuchten würden am liebsten den Wohnort wechseln – und beinahe zehn Prozent tun dies auch, wenn es ihnen finanziell möglich ist. Vor allem Frauen bedrückt ein Gefühl der Erniedrigung und Machtlosigkeit: 50 Prozent fühlen sich im Innersten getroffen, insbesondere wenn Kinder im Haushalt leben, während sich dagegen 35 Prozent der Männer als verunsichert bezeichnen.
Vorsicht, Angst macht krank
Es klingt nach einem harmlosen Delikt: Eine fremde Person ist in die Privatsphäre eingebrochen - verbunden mit einer zum Teil starken Verwüstung. Psychotherapeuten wissen, dass der Mensch ohne diese schützende Hülle der Privatheit auf Dauer nicht gesund bleiben kann. Zur Verletzung der Intimsphäre kommt den meisten Betroffenen auch noch das beschämte Gefühl, bei den Vorsichtsmaßnahmen versagt zu haben.
Kein Wunder also, dass ein Einbruch bei den Geschädigten gravierende Beschwerden wie Angstattacken, Schlaf- oder Essstörungen, Magen-und Darmprobleme, Rücken- und Kopfschmerzen nach sich ziehen kann. Bei etwa jedem zehnten Einbruchsopfer entwickelt sich sogar eine anhaltende Posttraumatische Belastungsstörung, die in die Hände von Experten wie Psychotherapeuten gehört.
Im Notfall lassen wir Sie nicht allein.
AXA möchte, dass Sie sich in Ihrer Wohnung stets wohlfühlen – denn was hilft der Ersatz der entwendeten Dinge, wenn Sie von nun an im Chaos leben müssen. Deshalb ist im Rahmen der Hausratversicherung Ihr Hausrat bereits automatisch gegen Vandalismus bei Einbruchdiebstahl versichert – sogar für zur Verfügung gestellte Arbeitsgeräte wie zum Beispiel der Firmen-Laptop, wenn damit im häuslichen Arbeitszimmer gearbeitet wird.
Auch psychologische Betreuung gehört zu den unterstützenden Bausteinen in der Hausratversicherung von AXA. Sieben Tage in der Woche und 24 Stunden rund um die Uhr steht die Helpline von AXA zur Verfügung und vermittelt unter anderem auch das Gespräch mit einem Psychologen, der hilft, den ersten Schock nach einem Einbruch zu überwinden.
Erste Hilfe-Tipps gegen den Schock
Seelisches Gleichgewicht für Betroffene wieder herstellen
Was können Sie als Betroffene selber tun, um wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen. Hier nun einige Tipps, die Ihnen helfen können:
- Raus aus der Wohnung: Vor allem nach einer Begegnung mit den Tätern ist es hilfreich, Abstand zu gewinnen und bei Freunden oder im Hotel zu übernachten.
- Nicht alleine bleiben: Beim Aufräumen nach Abschluss der polizeilichen Spurensicherung wirkt Gesellschaft ungemein erleichternd – vor allem, um über das Geschehene sprechen zu können.
- Struktur und Ordnung herstellen: Ein Gerüst gibt Sicherheit. Was ist heute zu tun? Was ist morgen geplant? Was will ich übermorgen erledigen?
- Über Belastungen offen sprechen: Lassen Sie Ihre Ängste nicht verharmlosen und reden Sie klar darüber, wie Ihnen zumute ist.
- Beruhigung lernen: Hilfreich zur Selbstberuhigung sind Atemübungen, bei denen darauf geachtet wird, dass das Ausatmen genauso lange dauert wie das Einatmen.
- Einschlafübungen entwickeln: Gegen Grübeln helfen zum Beispiel einfache Konzentrationsübungen wie das Rückwärtszählen von 1000 auf 0 in Viererschritten.
- Die Umgebung verändern: Jede Veränderung kann dazu beitragen, sich in den vier Wänden wieder wohlzufühlen - Möbel umstellen, neue Vorhänge, Wände streichen, aber auch Kleinigkeiten wie Raumdüfte und Kerzenlicht.
Rechtliche Hinweise
Die Artikelinhalte werden Ihnen von AXA als unverbindliche Serviceinformationen zur Verfügung gestellt. Diese Informationen erheben kein Recht auf Vollständigkeit oder Gültigkeit. Bitte beachten Sie dazu unsere Nutzungsbedingungen.