Rohrbruch Versicherung – Welche Versicherung schützt Sie im Fall der Fälle?
Es ist für uns ganz selbstverständlich, zu Hause immer und überall fließendes Wasser zur Verfügung zu haben. Doch wissen Sie so genau, in welchem Zustand all die Rohre und Leitungen in Ihren Wänden sind? Wie lange können Sie sich darauf verlassen, dass die Installationen in Küche und Bad vollkommen dicht sind und auch bleiben? Es ist deshalb ratsam, gegen einen Rohrbruch versichert zu sein. Doch welche Versicherung greift beim Wasserrohrbruch? Erfahren Sie, wie Sie sich am besten durch eine Rohrbruchversicherung schützen.
Wasserrohrbruch: wann zahlt welche Versicherung?
Rohrbruch: Welche Schäden sind ein Fall für die Versicherung?
Ein Rohrbruch liegt vor, wenn eine Wasserleitung in einem Gebäude aufgrund von Materialermüdung, äußeren Einflüssen oder anderen Ursachen reißt oder bricht. In der Folge tritt unkontrolliert Wasser aus, das Schäden an Gebäudeteilen, der Einrichtung oder persönlichen Gegenständen verursacht. Ein Rohrbruch kann sowohl an Frischwasserleitungen als auch an Abwasserleitungen auftreten. Die Ursachen sind vielfältig, stellen jedoch bei der Kontaktaufnahme mit Ihrer Rohrbruch Versicherung wichtige Informationen dar:
- Materialermüdung und Korrosion: Ältere Rohre, besonders Metallrohre, können durch Rost und Abnutzung brechen.
- Frostschäden: Frost ist eine echte Gefahr für die Rohre. Gefrierendes Wasser in den Rohren kann diese zum Platzen bringen, besonders in unzureichend isolierten Leitungen in unbeheizten Bereichen.
- Mechanische Beschädigung: Bauarbeiten oder unsachgemäße Installationen können zu Rohrbrüchen führen, beispielsweise durch einen Treffer mit einem Nagel oder einer Bohrmaschine.
- Wurzeleinwuchs: Wurzeln von Bäumen und Pflanzen können in Rohre eindringen und diese beschädigen oder verstopfen.
- Defekte Installationen und Verbindungen: Fehlerhafte Verbindungen oder schlecht ausgeführte Installationen können undicht werden und brechen.
Abgrenzung zu anderen Wasserschäden
Ein Rohrbruch ist eine spezifische Form des Wasserschadens, bei dem Wasser direkt aus einer gebrochenen Leitung austritt. Andere Wasserschäden können verursacht werden durch:
- Hochwasser und Überschwemmungen
- Rückstau aus dem Abwassersystem
- Undichte Dächer
- Defekte Haushaltsgeräte
So verhalten Sie sich bei einem Wasserschaden richtig
Bitte bleiben Sie ruhig und sichern Sie die Schadenstelle ab. Mit den folgenden Tipps und einer Rohrbruchversicherung können Sie der weiteren Regulierung schon etwas entspannter entgegensehen.
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Wasser und Strom abstellen
Stellen Sie zuallererst das Wasser ab, damit nicht noch weiterer Schaden entsteht. Da Wasser Elektrizität leitet, stellen Sie bitte auch den Strom für den Gefahrenbereich ab, um die Gefahr eines elektrischen Schlages zu vermeiden.
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Wasser beseitigen
Beginnen Sie zügig damit, das Wasser zu beseitigen. Wenn das Wasser länger steht, erhöht sich das Risiko größerer Schäden, da dann zum Beispiel Aufquellungen an Holzgegenständen oder Böden auftreten können.
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Einrichtungsgegenstände sichern
Bringen Sie möglichst schnell alles, was Sie noch aus dem Schadenbereich retten können, ins Trockene, um den Schaden zu begrenzen. Werfen Sie beschädigte Gegenstände nicht weg. Möglicherweise müssen Sie noch begutachtet werden.
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Nachbarn informieren
Falls die Gefahr besteht, dass Wasser in eine Nachbarwohnung eindringt, versuchen Sie Ihre Nachbarn zu warnen, damit diese gegebenenfalls wertvolle Gegenstände und Einrichtung aus dem Schadenbereich räumen können.
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Schaden dokumentieren
Fertigen Sie eine vollständige Liste aller beschädigten Dinge an und machen Sie von dem gesamten Schaden Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln, z. B. mit Ihrem Smartphone. Je mehr Bilder, umso schneller kann der Schaden reguliert werden. Denken Sie auch an Detailaufnahmen, die alle Schäden gut sichtbar darstellen.
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Vermieter informieren
Setzen Sie falls erforderlich Ihre Vermieter in Kenntnis.
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Schaden melden
Melden Sie den Schaden möglichst umgehend und detailliert Ihrer Hausratversicherung.
Problemfall Gemeinschaftseigentum – Wer haftet?
Im Falle eines Rohrbruchs im Gemeinschaftseigentum, wie in einem Mehrfamilienhaus, ist die Haftungsfrage oft komplex. Das Gemeinschaftseigentum umfasst alle Bereiche, die gemeinschaftlich genutzt werden, wie Treppenhäuser, Flure und gemeinsame Versorgungsleitungen. Schäden an diesen Teilen des Gebäudes sind in der Regel von der Eigentümergemeinschaft zu tragen, und die Kosten werden anteilig auf die Eigentümer verteilt.
Entsteht aber beispielsweise ein Schaden durch eine Waschmaschine im Waschkeller eines Mehrfamilienhauses, greift wiederum die Hausratversicherung für den eigenen Schaden und die Haftpflicht für den Schaden an Dritten.
Bei Gemeinschaftseigentum kommt es also immer auf den konkreten Fall an und die Fragen, wer Verursacher ist und wie der Schaden aussieht.
Vermieter- und Mieterschaft: Wer zahlt bei einem Rohrbruch?
Vermieter sind für die Instandhaltung und Reparatur der Mietsache verantwortlich, dazu gehören auch die Wasserleitungen:
- Reparatur und Sanierung: Vermieter müssen den Schaden umgehend beheben lassen, einschließlich der Reparatur der defekten Rohrleitung und der Sanierung von Folgeschäden.
- Kostenübernahme: Diese Kosten trägt Vermieter, meist gedeckt durch die Gebäudeversicherung.
- Mietminderung: Bei erheblicher Beeinträchtigung der Wohnqualität können Mieter die Miete mindern, bis der Schaden behoben ist.
- Haftung für Folgeschäden: Wenn Vermieter den Schaden nicht rechtzeitig beheben, haften sie für Folgeschäden wie Schimmelbildung.
Mieter haften für Schäden, die durch Eigenverschulden oder unsachgemäßen Gebrauch entstehen:
- Verursachte Schäden: Wenn der Rohrbruch durch das Verhalten der Mieter verursacht wurde, haften sie für die Reparaturkosten.
- Schadensminderungspflicht: Mieter müssen Maßnahmen ergreifen, um den Schaden zu minimieren und den Vermieter oder die Vermieterin informieren.
- Schäden an eigenen Gegenständen: Schäden am persönlichen Eigentum der Mieter können durch die eigene Hausratversicherung gedeckt werden.
Relevante Versicherungen für Vermieter und Mieter
Häufig gestellte Fragen zur Rohrbruch Versicherung
Grobe Fahrlässigkeit – Was heißt das und zahlt die Versicherung beim Wasserrohrbruch?
Wer ein Gerät laufen lässt und dabei die Funktionsfähigkeit nicht regelmäßig überprüft – zum Beispiel, weil er gar nicht zu Hause ist – handelt grob fahrlässig. Doch unter welchen Umständen können Sie die Rohbruchversicherung trotzdem kontaktieren?
- Wenn das Wasser in die Nachbar-Wohnung läuft, übernimmt die Haftpflichtversicherung den Schaden der Nachbarn – auch dann, wenn er grob fahrlässig verursacht wurde.
- Anders jedoch beim eigenen Hausrat- oder Wohngebäude-Schaden: Bei grob fahrlässig verursachten Schäden kann die Versicherung je nach Schwere des Verschuldens die Entschädigung kürzen – so regelt es das neue Versicherungsvertragsgesetz (VVG).
Wie erkennt man einen Rohrbruch?
Beschädigte Rohre können sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen. Wenn Sie im Fall der Fälle Ihre Rohrbruchversicherung kontaktieren, sollten Sie die folgenden Erscheinungen kommunizieren.
- Wasserflecken: Plötzlich auftretende Wasserflecken an Wänden, Decken oder Böden.
- Feuchte Stellen: Unvermittelt auftretende feuchte oder nasse Stellen.
- Schimmelbildung: Ungewöhnlicher Schimmelgeruch oder sichtbarer Schimmel an normalerweise trockenen Stellen.
- Wassergeräusche: Laufende oder tropfende Wassergeräusche ohne erkennbare Quelle.
- Wasserdruck: Ein plötzlicher Abfall des Wasserdrucks.
- Wasserverbrauch: Ein unerklärlich hoher Wasserverbrauch auf der Wasserrechnung.
- Rostiges Wasser: Rostiges oder trübes Wasser aus den Wasserhähnen.
- Verformungen: Verformungen an Böden, Wänden oder Decken durch Wassereinwirkung.
Rohrbruch vermeiden – geht das?
Ein Rohrbruch kann erhebliche Schäden verursachen und ist oft mit hohen Kosten verbunden. Die Rohrbruchversicherung hilft, den Schaden abzudecken, im Idealfall passiert der Rohrbruch aber natürlich gar nicht erst. Ergreifen Sie also am besten gleich präventive Maßnahmen, um einen Rohrbruch möglichst zu vermeiden.
- Regelmäßige Überprüfungen und Rohrbruchortung
Führen Sie regelmäßige Sichtprüfungen der sichtbaren Rohrleitungen durch. Spezielle Gerätschaften wie Leckortungs-Tools sorgen für noch mehr Sicherheit. - Qualitativ hochwertige Materialien
Verwenden Sie nur hochwertige Materialien und zertifizierte Produkte. - Druckregulierung
Überprüfen Sie regelmäßig den Wasserdruck und installieren Sie gegebenenfalls einen Druckminderer. - Isolierung
Isolieren Sie freiliegende Wasserleitungen, besonders in unbeheizten Räumen.
Welche Rohre sind in der Wohngebäudeversicherung versichert?
In der Regel sind sowohl Zuleitungsrohre als auch Ableitungsrohre versichert. Dazu gehören sämtliche Rohre, die für die Warmwasserversorgung, den Betrieb von Wärmepumpen, Klimaanlagen oder Solarheizungen genutzt werden.
Ein außenliegendes Regenrohr wird in der Regel nicht als Ableitungsrohr betrachtet, da es nicht zur Wasserversorgung gehört. Daher sind Schäden, die durch ein defektes Fallrohr entstehen, normalerweise nicht versichert.
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