Im Gleichgewicht: Über die Entwicklung der Sinne
Viele Kinder lieben es zu balancieren. Sie nutzen jeden Bordstein, jede Mauer, jedes Gerüst. Sie folgen dabei ihrem inneren Bedürfnis auszutesten, was sie können, und immer besser zu werden. Einfach nur den Bürgersteig entlang gehen kann ja jeder.
Welche #ichkanndasschonalleine Momente Kinder schon bewältigen können, hängt auch davon ab, wie sie die Welt wahrnehmen, hören und sehen. Tatsächlich müssen Kinder erst lernen, ihre Sinne sicher zu gebrauchen, denn sie verarbeiten äußere Reize anders als Erwachsene. Das macht sich auch in Gefahrensituationen bemerkbar.
Übung macht den Meister
Viele Eltern kennen den Kampf mit der inneren Stimme, wenn sie ihr Kind beim Balancieren oder Klettern beobachten. Sein Kind einfach mal machen zu lassen ist gar nicht so einfach: Schließlich will man das Kind beschützen, andererseits soll es sich austoben und entwickeln. Und eine simple Regel dafür, wann es zu gefährlich wird, gibt es nicht. Das müssen Eltern in jeder Situation immer wieder neu entscheiden. Aber wer jegliches Risiko von seinem Kind fernhält, nimmt ihm die Chance, Vertrauen in seinen Körper und sein Können zu fassen.
Zusammenspiel der Sinne
Ohne Bewegungs- und Gleichgewichtssinn könnten wir nicht einmal stehen, geschweige denn Balancieren. Mit dem Bewegungssinn, manchmal auch als Tiefensensibilität bezeichnet, ist die Fähigkeit gemeint, den eigenen Körper wahrzunehmen. Also zu wissen, ob der Fuß gerade den Boden berührt oder ob der Arm angewinkelt ist. Aber ohne den Gleichgewichtssinn wäre das nicht viel wert. Mit Hilfe des Gleichgewichtsorgans im Innenohr hilft er uns dabei, Körperhaltung zu bewahren und uns im Raum zu orientieren.
Körperbeherrschung bringt Sicherheit
Wenn Kinder laufen, hüpfen und rennen können, haben sie Tiefensensibilität und Gleichgewichtssinn schon gut trainiert. Diese Bewegungsarten sind die Basis für schwierigere Übungen, etwa beim Tanzen, Turnen oder anderen Sportarten. Durch ihre Energie und ihre innere Motivation, sich stets zu verbessern, braucht es in der Regel nicht viel, um Kinder in Bewegung zu bringen. Oft reicht es, ihnen den nötigen Raum zu bieten und Zeit zu lassen.
Ein guter Ort, um das Zusammenspiel der Sinne und damit die Körperbeherrschung zu trainieren, ist noch immer die Natur. Aber wer im städtischen Lebensraum aufwächst, muss genauso lernen, sich sicher zu bewegen. Leider weisen Studien gerade bei Stadtkindern auf psychomotorische Schwächen hin. Aufgedeckt wurden die Mängel besonders bei der Fahrradausbildung, die nahezu alle Grundschüler absolvieren. So können immer weniger Kinder die Spur halten, wenn sie zur Seite oder nach hinten blicken – eine Grundvoraussetzung dafür, sich unfallfrei durch den Verkehr zu bewegen.
Auch vor diesem Hintergrund ist es so wichtig, dass Kinder die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Raum frei zu bewegen und ihre körperlichen Grenzen austesten zu können. Auch wenn dabei ab und zu ein Pflaster zum Einsatz kommt.
#ichkanndassschonalleine – die Kampagne der AXA Kindersicherheitsinitiative
Es ist toll, wenn Kinder ihre Eigenständigkeit entdecken. Aber im Alltag kann das einen auch ganz schön fordern, weil man entscheiden muss: Traue ich das meinem Kind zu? Was kann passieren? Ist das Risiko vertretbar?
Die meisten Eltern sind sich einig, dass es weder gut ist, sein Kind in Watte zu packen, noch das Gegenteil.
Aber wie findet man das richtige Maß? In unseren Interviews für den AXA Kindersicherheitsreport hat sich gezeigt, dass das ein großes Thema für Eltern ist. Mit unserer Kampagne wollen wir Eltern unterstützen, bewusst und selbstbewusst zu entscheiden. Wer kennt ein Kind schon besser als Mutter oder Vater? Wer seinen Nachwuchs im Alltag beobachtet, kann in der Regel gut einschätzen, was man ihm zutrauen kann ‒ mit gesundem Elternverstand sozusagen.
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