Interview zu #ichkanndasschonalleine
Was steckt hinter der Kampagne der AXA Kindersicherheitsinitiative und was wollen wir erreichen? Dazu hat uns Katharina Nachtsheim vom Elternblog stadtlandmama.de interviewt:
Warum stellt Ihr den Satz „Ich kann das schon alleine!“ in den Mittelpunkt einer Kampagne?
Kannst Du zählen, wie häufig Du „Ich kann das schon alleine!“ von Deinen Kindern gehört hast? Es ist total toll, wenn Kinder ihre Eigenständigkeit entdecken. Aber im Alltag kann einen das auch ganz schön fordern, weil man entscheiden muss: Traue ich das meinem Kind zu? Was kann passieren? Ist das Risiko vertretbar?
Die meisten Eltern sind sich einig, dass es weder gut ist, sein Kind in Watte zu packen, noch das Gegenteil. Aber wie findet man das richtige Maß? In Interviews, die wir für unsere Studie, den AXA Kindersicherheitsreport, geführt haben, hat sich gezeigt, dass das echt ein Thema ist. Manche Eltern hat es regelrecht verunsichert. Deswegen widmen wir dem jetzt eine Kampagne. Weil wir uns wünschen, dass Eltern bewusst und selbstbewusst entscheiden. Wer kennt denn ein Kind schon besser als Mutter oder Vater? Wer seinen Nachwuchs im Alltag beobachtet, kann in der Regel auch gut einschätzen, was man ihm zutrauen kann ‒ mit gesundem Elternverstand sozusagen.
Und was macht man mit seinen Ängsten?
Gerade aus dem Sicherheitsgedanken heraus ist es wichtig, dass Kinder eigene Erfahrungen machen und lernen, auf ihr Bauchgefühl zu hören. Die Eltern spannen das Sicherheitsnetz, aber das darf nicht so eng sein, dass Kinder sich darin nicht mehr frei bewegen können. Sie sollten ihre Grenzen austesten dürfen und dazu gehört auch, sich mal eine Schramme zu holen. Dafür gibt es Kinderpflaster mit Piraten und Prinzessinnen und die tröstenden Arme von Mama oder Papa. Es bringt nichts, die eigenen Ängste auf sein Kind zu übertragen. Manchmal ist es besser, sie mit sich auszumachen und zu lernen, dem eigenen Kind zu vertrauen.
Ihr beschäftigt Euch täglich mit Kindersicherheitsthemen, Kinderunfällen und Gefahren. Beeinflusst Euch das?
Ja, klar, aber positiv. Man ist den Gefahren ja nicht einfach ausgeliefert. Ganz im Gegenteil: ein Großteil der Kinderunfälle ist vermeidbar. Man schätzt sogar bis zu 60 Prozent. Und es braucht manchmal nicht viel, um Unfälle zu verhindern. Sensibilisiert zu sein, reicht oft schon aus.
Mit der AXA Kindersicherheitsinitiative wollen wir genau das erreichen: Eltern für Gefahren im Alltag sensibilisieren, damit sie bewusst entscheiden können, wie sie ihnen begegnen. Ich weiß zum Beispiel, dass in unserem Garten ein paar Pflanzen wachsen, die meine Töchter nicht essen sollten, aber sie sind auch nicht so giftig, dass sie beim ersten Blatt oder bei der ersten Beere gleich umfallen würden. Das Risiko kann ich vertreten. Unsere Putzmittel stehen aber in einer verschlossenen Kammer und nicht unter der Spüle. Denn kindersichere Verschlüsse halten nicht das, was ihr Name verspricht, und Unfälle mit Reinigungsmitteln können wirklich übel ausgehen.
Ihr sagt, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Andererseits soll man ihnen was zutrauen. Wie passt das zusammen?
Kinder können oft mehr schaffen als man denkt. Und es ist wichtig, dass sie den Freiraum bekommen, sich auszutesten. Aber trotzdem bleiben sie Kinder und sie haben nicht dieselben Fähigkeiten wie wir Erwachsene. Erkennen Deine Kinder zum Beispiel, von wo Du rufst, wenn sie Dich nicht sehen?
Kinder sehen und hören die Welt anders als wir. Hören, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, ein Hupen aus dem Wust an Geräuschen auf der Straße herausfiltern oder erkennen, wie schnell sich ein Auto auf sie zubewegt ‒ das sind Beispiele für Fähigkeiten, die Kinder erst entwickeln müssen. Wenn man das weiß, versteht man auch, warum sie erst gegen Ende der Grundschulzeit alleine mit dem Rad auf die Straße sollen. Und genauso haben sie zwar früh ein Bauchgefühl, aber echte Risikokompetenz entwickeln sie erst später.
Dieses Interview erschien zuerst auf stadtlandmama.de.
#ichkanndassschonalleine – die Kampagne der AXA Kindersicherheitsinitiative
Es ist toll, wenn Kinder ihre Eigenständigkeit entdecken. Aber im Alltag kann das einen auch ganz schön fordern, weil man entscheiden muss: Traue ich das meinem Kind zu? Was kann passieren? Ist das Risiko vertretbar?
Die meisten Eltern sind sich einig, dass es weder gut ist, sein Kind in Watte zu packen, noch das Gegenteil. Aber wie findet man das richtige Maß? In unseren Interviews für den AXA Kindersicherheitsreport hat sich gezeigt, dass das ein großes Thema für Eltern ist. Mit unserer Kampagne wollen wir Eltern unterstützen, bewusst und selbstbewusst zu entscheiden. Wer kennt ein Kind schon besser als Mutter oder Vater? Wer seinen Nachwuchs im Alltag beobachtet, kann in der Regel gut einschätzen, was man ihm zutrauen kann ‒ mit gesundem Elternverstand sozusagen.
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