Wie bewirbt man sich in den USA, England und Co.?
Koffer packen, Abflug machen, Lebenserfahrung sammeln: Wer sich nicht bereits während seines Studiums dem Fernweh hingegeben hat, holt das oft in seinen ersten Berufsjahren nach. Eine Auslandsetappe im Lebenslauf gehört mittlerweile zum guten Ton. Ob für immer oder nur ein paar Jahre – wer mit einem Job im Ausland liebäugelt, muss wissen, was Unternehmen dort von Bewerbern erwarten. Denn ein 30-seitiges PDF, vollgepackt mit Qualifikationsnachweisen, Arbeitszeugnissen und Arbeitsproben, wie hierzulande üblich, ist in den meisten Ländern unbekannt.
Der Traum von Down Under
Das Herzstück ist der Lebenslauf. Zur besseren Vergleichbarkeit empfehlen Experten, Abschlüsse zu suchen, die dem eigenen entsprechen und entsprechend ergänzen. Außerdem sollten die einzelnen Unterpunkte erklären, wo und wie man die geforderten Qualifikationen erworben und in der Berufspraxis angewendet hat. Das Anschreiben hingegen darf kurz gefasst sein. Es dient zwar als Türöffner, aber nur, um den Leser auf den CV hinzuführen.
Strenge Antidiskriminierungsregeln in den USA
Die Amerikaner sind mega empfindlich, was politisch unkorrektes Verhalten angeht. Was hierzulande kurze Zeit von einer Handvoll Unternehmen ausprobiert wurde, ist in den USA längst Usus: die (fast) anonyme Bewerbung. Erwähnenswert hierbei ist, was nicht erwähnt werden darf. Dazu gehören das Alter und Geburtsdatum, das Geschlecht, der Familienstand, die Religionszugehörigkeit, ethnische Herkunft oder Angaben zum Gesundheitszustand. Tabu sind außerdem Fotos, Gehaltsvorstellungen und Hinweise, warum man die letzte Stelle aufgegeben hat. Eine Bewerbung, die in die USA geht, besteht aus einem Anschreiben sowie einem Lebenslauf, der anti-chronologisch aufgebaut ist, sich strikt an Qualifikationen und Fähigkeiten konzentriert und zwei Seiten nicht überschreitet.Oh wie cool ist Skandinavien
Aus Skandinavien und auch Dänemark kommen derzeit das beste Fernsehen, tolle Mode, Schmuck und Design. Kein Wunder, dass der Norden das neue gelobte Land für viele Berufseinsteiger darstellt. Das Problem: Obwohl die Menschen in Schweden, Norwegen und Co. ausgezeichnet Englisch sprechen, meist viel besser als der Durchschnittsdeutsche, erwarten sie ausgezeichnete Kenntnisse der Landessprache. Wer sich also wünscht, sein Berufsleben in Oslo oder Aarhus zu verbringen, sollte sich rechtzeitig darauf vorbereiten und Vokabeln büffeln. Ein gnädiger Betrieb räumt vielleicht eine Übergangsfrist von einen Jahr ein. Spätestens dann wird Perfektion erwartet. Eine englischsprachige Bewerbung sollte der Jobsuchende nur dann verfassen, wenn sie in der Ausschreibung ausdrücklich vorgesehen ist.Inselfieber – auf nach Großbritannien
Wer die Briten dafür liebt, dass sie stets ein wenig anders ticken als der Rest Europas, bekommt gleich beim Bewerben einen Vorgeschmack auf sein künftiges Leben auf der Insel: Auch hier bewirbt man sich nur mit Anschreiben sowie Lebenslauf und lässt persönliche Informationen wie in den USA weitgehen weg. Oftmals wird in einer Stellenausschreibung aber ausdrücklich ein Referenzschreiben, ein Letter of Recommendation, verlangt. Ein Referenzschreiben ist hierzulande noch selten, umso wichtiger ist es, die richtige Person für das Verfassen eines solchen Dokuments auszuwählen. Der Verfasser sollte den Bewerber gut und auch von seiner persönlichen Seite kennengelernt haben.
Denn Inhalt einer Referenz ist nicht nur, was der Bewerber bislang geleistet hat, sondern auch eine charakterliche Beschreibung sowie seine Soft Skills. Infrage kommen von daher Menschen, mit denen man eng zusammengearbeitet hat, wie ein ehemaliger Professor an der Hochschule, der Ex-Vorgesetzte oder Geschäftspartner, mit dem der Bewerber gemeinsam Projekte gestemmt hat. Wer eine Referenz schreibt, verbürgt sich quasi für den Kandidaten. Es versteht sich von selbst, dass es jemand sein muss, der einem mindestens Wohlwollen entgegenbringt.
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