Unser Guide durch den Dschungel der Nachhaltigkeitssiegel
Wir alle kennen sie aus dem Supermarkt und es werden immer mehr: Nachhaltigkeitssiegel. Wer soll da noch durchblicken? Welchen Siegeln kann ich trauen und wer garantiert mir, dass wirklich alles mit rechten Dingen abläuft? Wir versuchen ein wenig Licht in den dichten Dschungel des Siegelwahns zu bringen.
Warum überhaupt Siegel?
All solche Aspekte werden vielen Verbrauchern beim täglichen Einkauf immer wichtiger und beeinflussen sie im Supermarkt. Das ist gut so, doch woher weiß ich, welches Siegel hält, was es verspricht? Was bedeutet eigentlich Bio, Öko oder Fairtrade? Wie behalte ich den Überblick, wenn es scheinbar täglich neue Labels gibt?
Tops und Flops – wem kann ich trauen?
Hand in Hand
Hinter "Hand in Hand" steckt die Naturkost-Firma Rapunzel. Obwohl das Siegel mit rund 100 Produkten eher klein ist, bescheinigte Stiftung Warentest auch hier eine hohe Aussagekraft, da bio und fair perfekt vereint werden. Unter den Produkten findet ihr zum Beispiel Backzutaten, Brotaufstriche, Getreide, Kaffee oder Nüsse.Fairtrade
“Fairtrade” kennt ihr bestimmt alle. Rund 3000 Produkte – meist Lebensmittel wie Bananen, Honig, Kaffee, Kakao oder Zucker – tragen das Label, das Mindestpreise für Rohwaren und Prämien garantiert. Stiftung Warentest bescheinigte “Fairtrade” eine hohe Aussagekraft. Auch hier konnten die Produkte sehr gut zurückverfolgt werden.UTZ Certified und Rainforest Alliance
“UTZ Certified” aus den Niederlanden mit rund 20.000 und die “Rainforest Alliance” aus den USA mit rund 15.600 Produkten sind zwar riesig im Markt vertreten, bekamen jedoch beide von Stiftung Warentest nur eine mittlere Aussagekraft bestätigt. Obwohl beide Organisationen soziale Kriterien erfüllen, werden keine Mindestpreise für die Bauern garantiert. “UTZ” weist darüber hinaus Lücken bei der Nachverfolgung der Produkte auf während der Fokus von “Rainforest Alliance” eher auf nachhaltigem Anbau für den Massenmarkt liegt.GEPA fair+
Ein Sonderfall ist hingegen das Label “GEPA fair+”, das den Eindruck erweckt, einen eigenen, besonders hohen Standard zu verfolgen. Tatsächlich basiert das Siegel auf Standards anderer Label. GEPA setzt jedoch auf eine direkte und langfristige Zusammenarbeit mit Produzenten. Die meisten Produkte sind zudem Fairtrade-zertifiziert, während die restlichen Produkte die Kriterien von “Naturland Fair” oder “Fair for Life” erfüllen. Das klingt alles verwirrend, dennoch schätzte Stiftung Warentest GEPA als glaubwürdig ein.Naturland Fair
“Naturland Fair” ist das Siegel eines deutschen Biobauernverbandes und schneidet in den meisten Tests am besten ab, da es das das einzige Siegel mit sehr hoher Aussagekraft ist. Rund 600 Produkte tragen das Siegel. Darunter heimische Produkte wie Milch, Gemüse, Getreide oder Wein, aber auch Produkte aus der Ferne wie Kaffee, Tee, Bananen oder Gewürze. Naturland konnte im Test alle Produkte problemlos zurückverfolgen und überzeugte durch seine starke ökologische und soziale Ausrichtung.Und was ist mit Kleidung?
Das Label stellt auch sicher, dass keinerlei gefährliche Chemikalien verwendet werden, die zu Krankheiten führen können. Nur geprüfte Chemikalien, die keinen Schaden für Produzenten, Verbraucher und die Umwelt darstellen, sind erlaubt. GOTS überwacht die Abwasserklärung sehr streng und sorgt dafür, dass die gesetzten Kriterien für Wasser- und Energieverbrauch eingehalten werden. Soziale Aspekte wie sichere Arbeitsplätze, Anti-Diskriminierung und das Verbot von Kinderarbeit sind große Themen, die das GOTS Label absichert.
Der schmale Grat zum “Greenwashing”
Doch kann dieses Siegel tatsächlich Raubbau verhindern? Während Umweltorganisationen wie der “World Wildlife Fund” oder “Nature” das RSPO-Label unterstützen, bleibt “Greenpeace” beispielsweise kritisch und vermutet eine Greenwashing-Methode hinter dem Label. Also eine Möglichkeit für Unternehmen, sich unverdienterweise von einem schlechten Image reinzuwaschen. Die UN-Umweltorganisation Unep will das Siegel daher genauer untersuchen. "Ich kann noch nicht so weit gehen, zu behaupten, dass RSPO Regenwald schützt", sagt Unep-Experte Douglas Cress. "Aber die Siegel sind eine Chance.”
Der Ball liegt beim Konsumenten
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Die Artikelinhalte werden Ihnen von AXA als unverbindliche Serviceinformationen zur Verfügung gestellt. Diese Informationen erheben kein Recht auf Vollständigkeit oder Gültigkeit. Bitte beachten Sie dazu unsere Nutzungsbedingungen.
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