Mitbewohner gesucht!
Wäre »Das Studentenleben« eine Soap-Opera im Fernsehen, dann gäbe es in jeder neuen Staffel eine Folge mit dem Titel »WG-Casting«. Der Klassiker! Vor Beginn eines neuen Semesters haben solche Vorsprechen für begehrte Wohnplätze Hochkonjunktur, besonders in Großstädten. Aber du musst nicht unvorbereitet in diesen Prozess gehen. Eine Angelegenheit, vor der manche so sehr zittern, wie Verbrecher vor dem Lügendetektortest.
Klischees und Kriterien
Immobilienmakler haben bereits die wichtigsten Kriterien zusammengetragen, nach denen WGs ihre neuen Mitbewohner aussuchen. Wer denkt, mit einem »spießigen« oder »nerdigen« Studiengang – womit hier nichts gegen Juristen oder Chemiker gesagt sein soll – eigentlich keine Chance auf ein gemütliches Zimmer bei netten Leuten zu haben, irrt sich gewaltig. Klischees über bestimmte Studiengänge spielen bei der Auswahl kaum eine Rolle. Da ist es schon wichtiger, ob man Männlein oder Weiblein ist. Viele Wohngemeinschaften achten ganz genau auf die Geschlechterverhältnisse in ihren heiligen Hallen.
Während du das eigene Geschlecht nur mit einem Aufwand beeinflussen kannst, der mit dem Ziel eines angenehmen Wohn-, Schlaf- und Arbeitsplatzes in keinem Verhältnis steht, solltest du an deinem äußeren Erscheinungsbild beim WG-Casting arbeiten. Look & Feel spielen tatsächlich eine Rolle und auch das Alter kann einem den coolsten Auftritt vermiesen. Eine verschworene Gemeinschaft von Langzeitstudenten möchte wahrscheinlich eher keine Erstis an der Kaffeemaschine sehen. Und die Jüngeren haben weniger Lust auf Uni-Rentner. Stichwort: W-G-enerationenkonflikt.
Topf und Deckel
Im süßen Chaos einer Wohngemeinschaft erhält der bekannte Spruch »Jeder Topf findet seinen Deckel« eine ganz eigene Note. Es ist jedoch auch so, dass viele WGs sich nicht nur als Zweckgemeinschaften betrachten und deshalb sehr stark an Hobbys und Interessen der Bewerber interessiert sind. Die Gretchenfragen bleiben die nach Rauch- und Essverhalten. »Radikalere« Zeitgenossen in Bezug auf diese Themen – Nikotinallergiker, Frutarier, Kettenraucher – gibt es sicherlich auf beiden Seiten, und die Toleranzschwelle kann ganz schön hoch sein. Wir befinden uns ja immer noch in der Folge »WG-Casting« der Soap-Opera »Das Studentenleben«.Fragen und Antworten
Wer sich auf den Weg zu einem WG-Casting macht, sollte gewissenhaft vorbereitet sein und sich nicht von Frage-Antwort-Spielchen aus dem Konzept bringen lassen. Investigative Nachforschungen in Sachen Beziehungskultur und Putzgebahren sind keine Seltenheit. Auch spezielle Tests wie »Back doch mal einen Pfannkuchen!« gehören zum Repertoire anspruchsvoller WG-Castings. Aber wenn du für einen smoothen Ablauf ohne Stolpersteine sorgst, also zum Beispiel Handynummer der Kontaktperson und den Namen auf dem Klingelschild korrekt notiert hast, kannst du mit einer großen Portion der wichtigsten Zutaten für ein WG-Casting ins Gespräch gehen: Lockerheit und Offenheit.
Es kommt immer gut an, wenn man viel von sich erzählt – und dabei ehrlich ist. Es bringt ja auch niemanden etwas, wenn man falsche Tatsachen vorspielt. Zudem gibt es ein paar absolute No-Gos: Keine Geschenke und keine Eltern. Wenn du Mama und Papa zum WG-Casting anschleppst, kannst du auch gleich im Ikea-Bällebad untertauchen. Und Geschenke sind nicht nur ein billiger Bestechungsversuch. Merke: Ein WG-Casting ist kein Kindergeburtstag!
Schlagfertig und verständnisvoll
Noch mal kurz zusammengefasst: Wie solltest du beim WG-Casting auf das Entscheidungskomitee wirken? Ehrlich, schlagfertig, humorvoll, witzig, hilfsbereit, rücksichtsvoll, verständnisvoll. Und vergiss bitte bei aller Konzentration auf deine eigene Bewerbung nie die Frage, ob du selbst in dieser Wohngemeinschaft leben möchtest. Eine falsche Entscheidung kann dir das Studium durchaus erschweren. Erstelle ruhig eine Liste mit allen Dingen, die du von der WG erwartest.
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