Arbeiten bei AXA Diversity & Inclusion
Unsere Diversity & Inclusion Strategie
Als international führender Finanzdienstleistungskonzern ist AXA "schön bunt" – Sie fragen sich, wie sich das äußert?
Bei uns arbeiten Mitarbeiter:
Wir sehen Vielfalt als entscheidenden Erfolgsfaktor und die vielfältigen Perspektiven als bereichernde und kreative Ressource. Denn Offenheit, Respekt und Wertschätzung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten müssen ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit bei AXA sein. Diese Grundsätze helfen uns, innovative Lösungen für die vielfältigen Erwartungen unserer Kunden zu entwickeln.
Uns ist es wichtig, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei AXA die gleichen Chancen erhält und sich gewinnbringend für unsere unterschiedlichen Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartner/innen einzusetzen.
Ziele und Maßnahmen
Mit Unterzeichnung der Charta der Vielfalt haben wir es uns zum Ziel gesetzt, eine Unternehmenskultur zu fördern, in der sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter integriert und wohl fühlen sowie ihr Potential frei entfalten können.
Mit einem breit angelegten, mehrjährigen Maßnahmenbündel wollen wir erreichen, dass Vielfalt als etwas verstanden wird, das jeden betrifft und einen zukunftsorientierten Wertbeitrag zur Geschäftsstrategie leisten kann. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Vielfalt in allen Ausprägungen zu fördern und so einen Mehrwert für die Gesellschaft in Deutschland darzustellen.
Diversity bei AXA ist sichtbar verankert und wird aktiv weiter gestaltet. Was dies bedeutet, lesen Sie im Folgenden:
Unsere Diversity-Schwerpunkte
AXA als Pilotunternehmen im ersten Gleichbehandlungscheck
Als eines der ersten Unternehmen Deutschlands setzt AXA mit der Teilnahme am Gleichbehandlungscheck auf Transparenz.
Der neutrale Check der Antidiskriminierungsstelle des Bundes analysiert die Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Arbeitsleben hinsichtlich Stärken und Handlungsfeldern. Dabei wurden bei AXA die Bereiche „Arbeitszeit“ und „Betriebliche Weiterbildung“ genauer unter die Lupe genommen.
Unsere Highlights: AXA überzeugt beispielsweise durch besondere Angebote, wie der Parent Policy und der gleichgewichtigen Teilnahme von Frauen und Männern an Weiterbildungsangeboten.
Darauf ruhen wir uns natürlich nicht aus. Wir nehmen den Check zum Anlass konkrete Maßnahmen einzuleiten bzw. zu stärken, die auf identifizierte Handlungsfelder einzahlen.
Parent Policy
AXA schenkt Eltern mehr Zeit für die Familie
Mit der neuen Richtlinie, namens Parent Policy, verbessert die AXA Gruppe weltweit ab dem 1. Januar 2017 die Regelungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Mutterschutz und Elternzeit.
„Mit dem Angebot möchten wir alle Eltern besser darin unterstützen, Kinder in ihrer Familie willkommen zu heißen. Gleichzeitig tragen wir mit der Parent Policy einen Teil zu unseren Diversity & Inclusion-Bestrebungen bei, denn sie berücksichtigt biologische und Adoptiveltern inklusive gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften sowie alleinerziehende Elternteile gleichermaßen“, sagt Astrid Stange, Vorstand für Strategie, Personal und Organisation.
Gültig ist die neue Richtlinie, die alle Anspruchsvoraussetzungen regelt ,für alle in Deutschland ansässigen Gesellschaften von AXA.
Gender Diversity
Förderung von talentierten Frauen
Im Rahmen der Initiative „Gender Diversity“ hat sich AXA die Förderung von talentierten Frauen zum Ziel gesetzt. Unter anderem soll dabei der Anteil von Frauen in der ersten und zweiten Führungsebene auf 25% bzw. 35% bis Juni 2020 erhöht werden. Frauen sollen bei uns die gleichen Karrierechancen erhalten wie Männer.
Wir haben erkannt, dass hierfür das Commitment von Frauen und Männern gleichermaßen entscheidend ist. Daher fördern wir intensiv den geschlechtsübergreifenden Austausch:
Global Digital Women
Die Welt digitaler und weiblicher machen! Dieses Motto verfolgt die Founderin, Tijen Onaran, mit Global Digital Women.
Das Netzwerk hat sich das Ziel gesetzt, digital-affine Frauen aus verschiedenen Fachbereichen zu stärken und ermöglicht ihnen den fachlichen Austausch. Die Initiative bietet zudem regelmäßige Networking-Events und Paneldiskussionen zu Themen wie Big Data und künstliche Intelligenz an. Wir lassen uns nicht entgehen, dabei zu sein.
AXA mischt als erster Versicherungskonzern mit und freut sich auf die aktive Zusammenarbeit!
Erfahren Sie hier mehr:
D&I Council
Unser D&I Council besteht aus weiblichen und männlichen Top-Führungskräften jedes Ressorts, die einerseits das Ziel verfolgen, Frauenförderung zu stärken und sich andererseits für die Chancengleichheit aller einsetzen.
Karriereentwicklungsprogramme
In Karriereentwicklungsprogrammen sollen Frauen und Männer gefördert werden. Diese Programme bieten unseren Talenten die Gelegenheit, in regelmäßigen Treffen, Seminaren, Trainings und Diskussionen ihre Kompetenzen zu erweitern. Darüber hinaus besteht eine optimale Chance, sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Standorte zu vernetzen.
Wir bieten unseren Mitarbeiter*innen (= alle Formen sexueller Orientierung und Identität) drei verschiedene Förderprogramme: Benefits für die Förderprogramme sind unter anderem:
- Direkter Austausch mit Top-Führungskräften
- Erweiterung des eigenen Netzwerks und Steigerung der persönlichen Sichtbarkeit
- Ausbau der Fähigkeiten, Reflexion und Bearbeitung beruflicher und persönlicher Qualifikationslücken
- Konkrete Vorstellung über mögliche nächste Karriereschritte bei AXA
- Frühzeitige Bildung eines Führungsverständnisses (Sponsoring Offensive)
Tandem:
An der Spitze unserer Förderprogramme steht das sogenannte „Tandem-Programm“, mit dem Ziel, weibliche Führungskräfte, die nur noch wenig Entwicklungsbedarf für den nächsten Entwicklungsschritt zur Bereichsleiterin benötigen so zu fördern, dass dieser weitere Karriereschritt gelingt. Begleitet und unterstützt wird die Teilnehmerin über ein Jahr von einem Vorstandsmitglied als Sponsor. Das Tandem-Programm wurde 2014 ins Leben gerufen, findet jedoch nicht jährlich wie die Sponsoring-Offensive und das Gender Mentoring Programm statt. AXA möchte mit Hilfe dieser Programme einen nachhaltigen Pool an talentierten Nachwuchskräften aufbauen.
Gender Mentoring:
Die zweite Ebene beschreibt das „Gender Mentoring Programm“, das ebenfalls jährlich angeboten wird. Seit 2010 wird hierbei die Förderung von potenzialstarken weiblichen und männlichen Führungskräften ausgebaut, indem sie jeweils einen Mentor aus der Bereichsleitungs- oder Geschäftsleitungsebene zur Seite gestellt bekommen.
Sponsoring Offensive:
Die Basis aller Programme ist hierbei die „Sponsoring Offensive“, ein speziell für Frauen konzipiertes Programm. Hierbei haben Frauen, die Potenziale für Führungssaufgaben mit sich bringen, die Möglichkeit innerhalb eines Jahres mit Hilfe einer Führungskraft an ihrer Seite herauszufinden, ob Führung etwas für sie sein könnte. Der Fokus hierbei liegt darauf, weibliche Talente zu erkennen und zu fördern. Seit 2015 wird dieses Programm jährlich angeboten.
WoMen's Conference
Wir fördern einen internationalen Austausch in unserer jährlichen WoMen's Conference an einem unserer weltweiten Standorte. Neben dem Aufbau eines globalen Netzwerks, das nachhaltig die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus verbessert, erarbeiten die Beteiligten Maßnahmen, um Frauen als Mitarbeiterinnen und Kundinnen gezielter anzusprechen.
WoMen@AXA
Das internationale Netzwerk WoMen@AXA fördert globale und lokale interne Projekte zur Frauenförderung.
Job Shadowing: Einen Tag lang der Schatten des Vorstandes
Wie sieht eigentlich der Alltag einer Vorständin eines international führenden Finanzdienstleistungskonzerns aus?
Die Antwort hierauf konnten zwei ambitionierte Kandidatinnen im Rahmen eines „Job Shadowings“ bei AXA herausfinden. Sie hatten dabei die einmalige Gelegenheit einen Tag lang echte und tiefgehende Einblicke in die Arbeit der Vorständin für Personal, Strategie und Organisation, Astrid Stange, zu gewinnen. Beide Kandidatinnen qualifizierten sich für diesen Tag als Gewinnerinnen der Competitions im Rahmen des Karrieevents „PANDA“.
Diese und weitere Initiativen zielen darauf ab, Talente transparente Insights in die Kultur, die Strategie und damit verbundene Projekte bei AXA zu gewähren: Vom internationalen Strategie-Call, über den Business Lunch bis hin zum Meeting mit dem Vorstandsvorsitzenden.
AXA stellt wesentliche Rahmenbedingungen bereit, um die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und privater Erfüllung zu fördern. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von flexiblen Arbeitsmodellen, einem Betriebskindergarten, Kinderbetreuung in den Ferien und bei Notfällen sowie Eltern-Kind Büros.
Stimmen erfolgreicher Mütter
Sylvia Eichelberg, Leiterin Groß- und Komplexschäden
„AXA bietet mir die Möglichkeit, dass ich flexibel von zu Hause aus arbeiten kann.“
Zu weiteren whatchado-StoriesSexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität
Toleranz, Respekt und Wertschätzung
Wir legen Wert auf ein tolerantes Miteinander von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität (LGBTIQ*: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und alle anderen Formen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität) und sind davon überzeugt, dass Kolleginnen und Kollegen, die sich frei zu ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität bekennen können, motivierter, leistungsbereiter und zufriedener bei AXA sind.
Folgend einige Maßnahmen, die wir bei uns umsetzen:
Sensibilisierung
Um unsere Mitarbeiter*innen für das Thema LGBTIQ* bei AXA zu sensibilisieren, stehen Mitglieder unseres D&I Councils, Top-Führungskräfte sowie ggfs. externe Referenten in verschieden Formaten für die Fragen unserer Mitarbeiter*innen zur Verfügung.
Individuelle Begleitung
Uns ist es wichtig, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei AXA die gleichen Chancen erhält und sich integriert fühlt. Eine Vertrauensperson stellt eine Anlaufstelle für unsere Mitarbeiter*innen dar, bei der sie Bedenken, Anregungen und Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz melden können. Außerdem bieten wir unseren Mitarbeiter*innen Unterstützung bei ihrem Coming-out bzw. ihrer Transition am Arbeitsplatz an. Ein Beispiel hierfür ist unsere Mitarbeiterin Leonora Friese. Wir haben Sie in einem Interview zu ihren Erfahrungen bei AXA befragt.
Zum Interview mit Leonora FrieseInterne Kommunikation
In Kommunikationsevents können Führungskräfte und Mitarbeiter*innen gleichermaßen diskutieren sowie Bedenken und Anregungen äußern, denn wir haben erkannt, dass ein direkter Austausch zwischen LGBTIQ* Mitarbeiter*innen und Führungskräften Berührungsängste abbaut und eine verständnisvollere Zusammenarbeit fördert. Des Weiteren bespielen wir dieses Thema in internen Kommunikationsmedien.
Externe Kommunikation
Teilnahme an der Diversity-Karrieremesse STICKS & STONES
Wir möchten ein weiteres Zeichen in Sachen Diversity & Inclusion setzen, daher sind wir auch auf der Sticks & Stones Karrieremesse in Berlin vertreten, die sich insbesondere an LGBTIQ* und Diversity & Inclusion Befürworter richtet.
Teilnahme am Christopher Street Day in Köln
2017 hat AXA zum dritten Mal am Christopher Street Day in Köln teilgenommen – wieder mit eigenem Truck und 200 Mitarbeiter*innen, Freunden und Vorständen. Mit unserem Engagement wollen wir klare Stellung beziehen und unsere Haltung
nach außen sichtbar verdeutlichen. Die Resonanz unserer Mitarbeiter*innen, Kunden und Geschäftspartner war sehr positiv.
Netzwerk
LGBTIQ* Netzwerke
Sowohl national als auch international können sich unsere LGBTIQ* Mitarbeiter*innen und Unterstützer vernetzen.
Das globale Netzwerk „Allies@AXA_Pride“ stellt einen internationalen Austausch rund um das Thema LGBT* sicher, sodass sich die Community weltweit unterstützen und Ideen ausgetauscht werden können.
Das nationale LGBTIQ* Netzwerk treibt die Integration von LGBTIQ* im deutschen AXA Konzern voran, indem es lokale Aktionen und Projekte aktiv mitgestaltet und als Ansprechpartner für Interessierte fungiert.
Sponsoring
Die AXA Gruppe sponsert themenbezogene Forschungen, um mehr Wissen über die Bedürfnisse von LGBTIQ* Mitarbeiter*innen und Kunden zu generieren und die Transformation im Unternehmen voranzutreiben.
PROUT AT WORK
AXA ist PROUTEMPLOYER
AXA unterstützt als PROUTEMPLOYER die PROUT AT WORK Foundation. Denn arbeiten wollen wir genau so: ganz ohne Berührungsängste. In einem Umfeld, in dem man klare Kante zeigen kann und sich doch stets mit Respekt begegnet.
Unser Konzernpersonalleiter Jörg Schmidt engagiert sich deshalb seit dem 19.10.2017 aktiv als Mitglied des Beirates von PROUTATWORK.
PROUT AT WORK kurz erklärt: Die selbstständige und gemeinnützige Stiftung setzt sich für Chancengleichheit von Menschen jeglicher sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität und jedweden geschlechtlichen Ausdrucks am Arbeitsplatz ein.
AXA unterstützt Coming out am Arbeitsplatz: Interview mit Leonora Friese
Ein beeindruckendes Zeichen dafür, dass AXA vielfältig ist, zeigt sich am Beispiel unserer Mitarbeiterin Leonora. Im vergangenen Jahr hat sie ihren Outing-Prozess als Transfrau bei AXA begonnen und wurde dabei herzlich von ihren Kolleginnen und Kollegen unterstützt. Genaueres zu ihren Erfahrungen berichtet Leonora im folgenden Interview. Interviewt wurde Leonora von unserer Diversity & Inclusion Spezialistin.
Interview mit Leonora Friese
Liebe Leonora, ich freue mich sehr, dass du dich dazu bereit erklärt hast, uns etwas mehr über dich und dein Outing als Frau bei AXA zu erzählen. Würdest du mir zu Beginn kurz schildern, wo du bei AXA eingesetzt bist?
Ja, gerne. Ich bin 52 Jahre alt und habe drei Kinder, die teilweise schon erwachsen sind. Bei AXA bin ich seit 25 Jahren tätig. Hier arbeite ich als Business Consultant im Bereich Schaden, Unfall, Haftpflicht, Kraftfahrt Privat & Vertrieb. Meine Hauptaufgabe ist es, die Produkt- sowie Prozessmanager zu beraten und ihnen die entsprechenden IT-Lösungen für ihre fachlichen und prozessualen Anforderungen vorzuschlagen und danach die Umsetzung in der IT zu begleiten. Im weiteren Verlauf betreue ich dann den Testlauf und führe auch gelegentlich Anwenderworkshops mit den späteren Nutzern durch.
Im Sommer 2015 hast du dich als Erste bei AXA Deutschland als Transfrau geoutet. Kannst du mir erklären, was es für dich bedeutet, geoutet zu sein?
Es bedeutet mir sehr viel. Du kannst dir das so vorstellen, als würde ein innerer Krieg in dir toben. Einerseits möchtest du da raus, andererseits hast du Ängste, machst dir Gedanken um deinen Arbeitsplatz, deine Freunde, deine Wohnung. Einige Transmenschen müssen sich kontinuierlich verstecken, werden obdachlos und manche bringen sich sogar selbst um, weil sie dem Druck nicht mehr standhalten können. In Deutschland geht es einem Transmenschen noch vergleichsweise gut. Trans* sein steht hier nicht unter Strafe und durch das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz sind wir zumindest vor dem Gesetz geschützt.
In vielen Ländern in Asien und Afrika werden LGBTIQ (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen, Intersexuelle und Queer) immer noch zum Tode verurteilt. Ich habe nur ein paar schmerzhafte Erfahrungen mit dem Outing gemacht. Insbesondere meine Kinder haben mein Outing teilweise nicht so gut verkraftet. Aber die ganzen anderen Dinge, die neuen Menschen, die ich kennenlernen durfte und die Erweiterung meines eigenen Horizonts, dies übertrifft alles!
Du hast dich erst nach 24 Jahren bei AXA geoutet. Hast du dich schon immer als Frau gefühlt?
Ich habe immer gespürt, schon als Kind, dass ich irgendwie anders war als es „normale“ Jungs sind. Ich konnte das aber damals nicht beschreiben oder zuordnen und habe das verdrängt. Später dann habe ich erstmal geheiratet und Kinder bekommen und großgezogen, da war gar kein Platz und Raum darüber nachzudenken und in mich reinzuhorchen. Als ich mich dann 2005 von meiner Exfrau getrennt habe, kam es dann wieder, dieses Gefühl anders zu sein und dann habe ich weitere zehn Jahre gebraucht, um endlich meinen Weg zu gehen und da stehe ich nun heute endlich vor dir, als Frau!
Kannst du mir erklären, wie der Outing-Prozess bei AXA war?
Es war und ist immer noch eine sehr spannende Zeit. Mein Outing an sich lief so ab, dass ich zunächst mit meinen Vorgesetzten und engsten Kolleginnen/Kollegen persönlich gesprochen habe. Meine Vorgesetzten haben dann Rücksprache mit HR gehalten und wir haben gemeinsam überlegt, wie wir das Outing gegenüber den anderen Kolleginnen/Kollegen am besten gestalten können. HR hat mich darüber hinaus bei der Suche nach einer therapeutischen Begleitung unterstützt. Es ist wichtig, eine therapeutische Begleitung zu haben, um vor allem in schwierigen Phasen aufgefangen zu werden. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man bei AXA so ein Verständnis und eine solche Unterstützung erhält. Somit konnte ich mich mit einem stärkeren Gefühl in Abteilungsrunden, Ressort-internen oder auch übergreifenden Runden öffnen und outen.
Welche Reaktionen hast du bei AXA erfahren?
Absolut positive. Es gab eine Situation, die mir unangenehm war, aber die überwiegenden Reaktionen sind sehr gut. Eine der Abteilungen hat mich besonders lieb empfangen. Sie haben sich mit Schokolade bei Jürgen für die bisherige gute Zusammenarbeit bedankt und mich mit Blumen für Leonora willkommen geheißen. Das war wundervoll und hat mir sehr viel bedeutet.
Ich habe aber auch erkannt, dass es sehr wichtig ist, offen auf die Menschen zuzugehen und mich zu erklären. Täglich treffe ich neue Kolleginnen und Kollegen. Und in Vorstellungsrunden bei Workshops oder Seminaren sage ich sofort ganz offen, dass ich AXA’s erste geoutete Transfrau bin und dass sie mich bitte entweder mit Leonora oder Frau Friese ansprechen möchten. So kann ich schon im Vorfeld Berührungsängsten entgegenwirken. Außerdem lockert es zu Beginn sehr auf und es löst eine positive Energie aus.
Würdest du dich wieder outen?
Ja, in jedem Fall. Ich habe mich jahrelang angepasst, bin mitgeschwommen. Seit meinem Outing habe ich endlich meinen Seelenfrieden gefunden. Das möchte ich nie wieder missen.
Kannst du mir ein bisschen mehr über deine Transition erzählen?
Ich befinde mich gerade auf dem geschlechtsangleichenden Weg von Mann zu Frau, bin also Transfrau. Momentan nehme ich weibliche Hormone zur Feminisierung. Mein nächster Schritt ist die Bartepilation und die Vornamens -und Personenstandsänderung vor dem Amtsgericht. Hierfür muss ich zwei unabhängige Gutachten beantragen, die mich ca. 1.500 Euro kosten werden. In einem Jahr bin ich dann hoffentlich auch vor dem Staat eine Frau!
Möchtest du selbst noch etwas ergänzen?
Ja, gerne. Ich habe noch zwei Themen, die ich anbringen möchte:
Ich möchte mit meiner Geschichte alle Trans* bei AXA ermutigen, ihren Weg zu gehen. Mein Beispiel hat gezeigt, dass AXA Diversity lebt und ernst meint. Außerdem biete ich auch sehr gerne meine Unterstützung und Hilfe an. Ich bin selbst in einer transidenten Selbsthilfegruppe, die mir persönlich sehr weiter geholen hat.
Zudem möchte ich alle Menschen bitten, nicht zu schnell über andere zu urteilen. Ich sage dies deshalb, weil ich früher auch ein Mensch war, der sehr schnell geurteilt hat. Menschen sofort nach wenigen (Blick-) Kontakten in Schubladen einzuordnen, ist nicht respektvoll und oft falsch. Das habe ich während meines eigenen Transitions-Prozesses festgestellt. In der Hinsicht habe ich meine Handlungsweise und meine Charaktereigenschaften verändert. Ich versuche nun, die Dinge erstmal auf mich wirken zu lassen und nicht vorschnell zu bewerten.
AXA auf dem CSD in Köln 2017
Reverse Mentoring – Digital Natives
Das Reverse Mentoring Programm ist ein Programm, bei dem unter 30-jährige (nicht Führungskräfte) mit Führungskräften gematcht wurden. Hierbei hatten Führungskräfte die Möglichkeit, den jüngeren Kollegen Fragen hinsichtlich der Nutzung von digitalen Medien zu stellen. Dies bezog sich unter anderem auf den Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, Smartphone Apps sowie News Apps für den Arbeitsalltag und OneNote.
Die Welt um uns herum ändert sich immer schneller: Neue Trends entstehen, die Kommunikation und Interaktion miteinander verändern sich, Privatleben und Beruf sind immer stärker vernetzt - gerade die jüngere Generation nutzt die neuen Möglichkeiten verstärkt.
Da sich auch die Versicherungswelt und unsere Kunden stark verändern, möchten wir unseren Führungskräften Einblicke geben, damit Sie die junge Kundengruppe besser verstehen und somit die richtigen Entscheidungen treffen können. Und wer wäre hier besser als Coach geeignet als die jungen Kollegen der AXA?
Sie interessieren sich für das Thema Diversity und Inclusion in der Arbeitswelt?
Besuchen Sie uns einmal auf einer unserer zahlreichen Messen und Events und lernen Sie unser buntes Team hautnah kennen.Hier finden Sie weitere Informationen, auf welchen Veranstaltungen Sie uns - neben der LGBT-Bewerbermesse Sticks & Stones in Berlin - noch treffen können. Wir freuen uns schon, mit Ihnen in den Austausch zu gehen!