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Creme wird auf eine Hand aufgetragen

Hautprobleme verstehen und behandeln

Unser Körper beherbergt ein Ökosystem, das so komplex ist wie ein tropischer Regenwald –unsere Haut. Aber was geschieht, wenn ihr Gleichgewicht aus der Balance gerät und die Hautbarriere nicht mehr richtig arbeitet? Woher resultieren Hautprobleme, welche Rolle spielt Stress dabei und wie wirkt sich psychischer Stress auf das größte unserer Organe aus? Hier können Sie die wichtigsten Antworten nachlesen.

Wann spricht man von Hautproblemen und wie äußern sich diese?

Unsere Haut schützt uns vor äußeren Einflüssen und verbindet uns mit der Welt um uns herum. Sie ist das größte Organ des menschlichen Körpers und erneuert sich jeden Tag, in jeder Sekunde unaufhörlich, ohne dass wir es bemerken. Sie schützt uns vor UV-Strahlen, reguliert Körpertemperatur sowie -feuchtigkeit und wirkt als Barriere gegen Infektionen

Von Hautproblemen spricht man, wenn Unregelmäßigkeiten oder Unreinheiten auf der Hautoberfläche auftreten, die nicht normal oder gesund erscheinen. 

Typische Symptome bei Hautproblemen sind:

  • Rötung
  • Trockene oder schuppige Haut
  • Pickel, Pusteln oder dunkle Punkte
  • Juckreiz
  • Schmerzen oder Brennen auf der Haut

Das sind die häufigsten Hautprobleme und ihre Ursachen

Hautprobleme sind allgegenwärtig und können Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Sie entstehen aufgrund einer Vielzahl von Faktoren, beispielsweise durch die Ernährung, den Lebensstil, eine genetische Veranlagung oder äußere Einflüsse. Manchmal ist auch eine Kombination verschiedener Faktoren ursächlich für ein Hautproblem.

Akne

Die meisten Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine Form von Akne, meist während der Pubertät. Sie äußert sich in Pusteln, Pickeln und Mitessern. Hauptverursacher dieses lästigen Zustandes sind eine übermäßige Talgproduktion, verstopfte Poren und Bakterien. Hormonelle Veränderungen können diese Situation zusätzlich verschärfen. Deshalb kann Akne nicht nur in der Pubertät auftreten, sondern auch zu Hautproblemen in der Schwangerschaft führen.

Neurodermitis

Neurodermitis tritt oft schon im Säuglingsalter auf und kann chronisch sein. Symptome sind trockene, juckende Haut und entzündete, gerötete Stellen. Zu den Auslösern zählen Allergien, Umweltfaktoren und Stress. Neben speziellen Pflegecremes, kortisonhaltigen Salben und antiallergischen Medikamenten können Techniken zur Stressbewältigung helfen. 

Hautpilz

Vor allem, wenn das Hautmilieu durch z.B. zu viel Feuchtigkeitseinwirkung geschwächt ist, können unterschiedliche Hautpilzformen unsere Haut infizieren. Zu den Symptomen zählen Juckreiz, Rötungen, Nässen, Schuppenbildung und manchmal Bläschenbildung. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um Ausbreitung zu verhindern und Komplikationen zu minimieren. Jeder kann betroffen sein, Vorsorge ist daher essenziell.

Ekzeme

Dies ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Erkrankungen, die dazu führen, dass die Haut entzündet oder gereizt ist. Die genaue Ursache von Ekzemen ist unbekannt, aber sie treten häufig bei Personen mit einer Familiengeschichte von Allergien oder Asthma auf.

Dermatitis

Dermatitis ist ein allgemeiner Begriff, der eine entzündliche Hautreaktion beschreibt. Diverse Ursachen können Dermatitis auslösen, darunter trockene Haut, Kontakt mit bestimmten Substanzen, bestimmte Medikamente und Krampfadern. Die Entzündung führt meist zu Symptomen wie Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und zu Eiter-, Schorf- oder Schuppenbildung. Es gibt mehrere Formen von Dermatitis, darunter die atopische Dermatitis (allgemein als Ekzem bekannt), seborrhoische Dermatitis und Kontaktdermatitis.
Bei seborrhoischer Dermatitis und starker Schuppenbildung auf der Kopfhaut ist es wichtig, die Schuppen mit geeigneten Shampoos (z.B. mit Ketoconazol) zu entfernen, da sich ansonsten durch eine Pilzbesiedlung der Schuppen die Entzündung stärker ausbreiten würde. 

Psoriasis

Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine entzündliche, nicht ansteckende Autoimmunerkrankung, die in Schüben verläuft. Bei dieser erneuert sich die Haut schneller als normal. Die Psoriasis führt zu typischen Symptomen wie scharf abgegrenzten roten Flecken, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind, sowie starkem Juckreiz. Die Erkrankung kann neben der Haut auch andere Bereiche des Körpers betreffen und erfordert eine medizinische Behandlung.

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Hautprobleme durch Ernährung

Auch die Ernährung kann zu Hautproblemen führen. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist wichtig für den Erhalt einer gesunden Hautstruktur und -funktion. Eine schlechte Ernährung, die reich an raffinierten Kohlenhydraten, Zucker und ungesunden Fetten ist, kann wiederum zur Entstehung von Hautproblemen wie Akne, Rosazea, Ekzemen und frühzeitigem Altern führen. 

Der Zustand unserer Darmflora ist eng mit der Gesundheit unserer Haut verbunden. Eine gesunde Darmflora unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern trägt auch zur Stärkung unseres Immunsystems bei, das im Kampf gegen Entzündungen eine Schlüsselrolle spielt. Eine gestörte Darmflora wird oft durch eine schlechte Ernährung verursacht. Die Folge ist, dass bestimmte Nährstoffe nicht mehr in ausreichender Menge aufgenommen werden. Diese Nährstoffe sind jedoch essenziell für den Aufbau und Erhalt von gesunder Haut, Haaren und Nägel. 

Besonders auffällig ist eine trockene und stumpfe Haut. Darüber hinaus können bei betroffenen Personen Ekzeme auftreten, auch Veränderungen an den Nägeln oder Haarausfall sind möglich.

Weitere Symptome einer gestörten Darmflora können Verdauungsprobleme, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen sein. 

Können psychische Belastungen Hautprobleme fördern?

Studien haben gezeigt, dass unsere Emotionen und seelischen Belastungen tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung oder Verschlimmerung von Hautproblemen spielen können. Besonders Stress ist bekannt für seine negativen Auswirkungen auf die Haut. Wenn wir gestresst sind, setzen wir Stresshormone wie Cortisol frei, die Entzündungen fördern und die Funktion der Hautbarriere beeinträchtigen können. Das kann dazu führen, dass vorhandene Hautprobleme an Schwere zunehmen oder sogar neue Erkrankungen entstehen.

Zudem kann Stress dazu führen, dass wir ungesunde Verhaltensweisen wie das Ausüben von Hautmanipulationen, etwa Kratzen oder Aufkratzen von Hautstellen, entwickeln. Diese Verhaltensweisen können zusätzlich zu Entzündungen oder Narbenbildung führen.

Das fehlt der Haut häufig bei Hautproblemen

Häufig ist die Ursache von Hautproblemen recht banal und darin begründet, dass dem Körper bzw. der Haut etwas fehlt. Wenn Sie hier gegensteuern, kann das in einigen Fällen bereits helfen, Unreinheiten und Hautprobleme zu lindern.

  • Ruhe und Schlaf: Unser Körper regeneriert sich während des Schlafs – das gilt auch für unsere Haut. Ein Mangel an Schlaf kann sich negativ auf die Hautgesundheit auswirken und zu Problemen wie Akne führen.
  • Angemessene Körperpflege: Ein übertriebenes Maß an Körperhygiene in Form von z.B. sehr häufigem oder heißem Duschen entfernt wichtige Fette und Enzyme von unserer Haut, trocknet sie aus und beeinträchtigt damit ihre Funktionsweise. Duschen Sie daher möglichst kurz und mit gemäßigter Temperatur oder ersetzen Sie alternativ das Duschen durch das Waschen schweißbildender Körperstellen. Bei trockener Haut nach dem Duschen oder Baden können Sie sich mit einer Körpercreme für sensible Haut ohne Zusatzstoffe eincremen, um Ihre Haut zu unterstützen.
  • Feuchtigkeit: Trockene Haut kann ein Zeichen dafür sein, dass unserem Körper Wasser fehlt. Ausreichend Wasser trinken hilft, die Haut von innen heraus mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Gesunde Fette: Unser Körper benötigt Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, um die Gesundheit der Haut zu erhalten. Sie tragen zur Erhaltung des Feuchtigkeitshaushalts der Haut und zur Reduzierung von Entzündungen bei. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren müssen in einem bestimmten Verhältnis zueinander über die Nahrung) aufgenommen werden. Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise enthalten in Leinöl, Chia-Samen, Rapsöl oder Fisch, Omega-6-Fettsäuren in Sonnenblumenöl, Eigelb, Fisch und Fleisch. 
  • Bewegung: Mangelnde körperliche Aktivität kann zu einer Verschlimmerung bestimmter Hautprobleme beitragen. Bewegung regt die Durchblutung an und erleichtert den Abtransport von Toxinen, was zu einer gesünderen Haut führen kann.
  • Vitamine und Mineralien: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralien kann sich direkt auf unser Hautbild auswirken. So sind Vitamin A und Zink zum Beispiel essenziell für die Hautgesundheit. Sie unterstützen die Zellregeneration und stärken das Immunsystem, was helfen kann, Hautprobleme wie Akne zu bekämpfen. Auch Vitamin D ist für die Hautgesundheit wichtig. Ein Mangel an Vitamin D kann beispielsweise mit Schuppenflechte und atopischer Dermatitis in Verbindung gebracht werden.  Einige Studien haben gezeigt, dass Vitamin D dabei helfen kann, Entzündungen und Juckreiz zu reduzieren, die mit diesen Hautzuständen einhergehen. Vitamin D ist außerdem entscheidend für den Prozess der Hautzellerneuerung und -regeneration. Ein Mangel kann daher das Aussehen und die Beschaffenheit der Haut beeinflussen, sie trockener und stumpfer wirken lassen und sogar zur Faltenbildung beitragen. 

Gesunder Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Stress und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können einen großen Unterschied machen. Und zwar nicht nur für die Gesundheit der Haut, sondern auch für das generelle Wohlbefinden. Helfen Trinken, Bewegung oder die Zugabe von Vitaminen bei Ihrem Hautproblem nicht oder nur unzureichend, ist medizinische Unterstützung vom Dermatologen angeraten.

Der Sommer hilft bei Neurodermitis

Bei Neurodermitis trägt der Sommer zur Abheilung bei. Wegen der Vitamin D Bildung in der Haut wird bei Neurodermits empfohlen, nicht völlig die Sonne zu meiden. Denn nur durch die Sonneneinstrahlung wird das Vitamin in der Haut in großer Menge gebildet und steht dann besser zur Verfügung als durch eine Kapseleinnahme. Bei Beschwerden sollte man im Winter Vitamin D substituieren.

Wie lassen sich Akne & Co. medizinisch behandeln?

In manchen Fällen, zum Beispiel bei Akne, können topische (äußere) Behandlungen mit Salben oder Cremes, die Wirkstoffe wie Benzoylperoxid oder Retinoide enthalten, sehr hilfreich sein. Diese werden auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen. Bei anderen Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder schwerer Akne, kann eine systemische (innere) Behandlung mit Medikamenten oder einer Lichttherapie erforderlich sein.

Überpflege vermeiden

Die individuelle Hautpflege sollte auf den jeweiligen Hauttyp und die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sein. Bei Hautproblemen neigen viele Betroffene dazu, ihre Hautpflegeroutine zu intensivieren, in der Hoffnung, das Problem schneller zu lösen. Doch dies kann kontraproduktiv sein und führt bisweilen zu einer sogenannten Überpflege der Haut. Sie kann die Hautbarriere, also die natürliche Schutzschicht unserer Haut schwächen. Eine intensive Nutzung von Hautpflegeprodukten, insbesondere solche mit aktiven Inhaltsstoffen wie chemischen Peelings und Retinol, kann die Haut austrocknen und reizen, was Hautprobleme verschlimmern oder weitere Symptome verursachen kann.

Fazit

Jeder Mensch und jede Haut ist individuell. Was bei einer Person wirksam ist, muss nicht unbedingt bei einer anderen Person wirken. Es kann einiges an Experimentieren und Geduld erfordern, um die richtige Pflege und Behandlungsroutine zu finden. 

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