
Vorsorgeuntersuchungen
Gesundheitsvorsorge ist eine Aufgabe für alle
Weniger als die Hälfte der Deutschen machen regelmäßig von den Angeboten der Vorsorgeuntersuchung Gebrauch. Vor allem Männer lehnen die Prävention kategorisch ab; viele gehen nur zum Arzt, wenn sie krank sind. Die Bundesregierung hat sich mit einem Präventionsgesetz für eine Weiterentwicklung von Vorsorge und Früherkennung eingesetzt und macht sich für mehr Gesundheitsförderung stark.
Vorsorge und Früherkennung im Überblick
Zweifellos haben Vorsorge und Früherkennung viel vom medizinischen Fortschritt profitiert. Aber immer noch gilt: Der Arzt und der gesunde Menschenverstand sind bessere Berater als die Angst.
Vor- & Nachteile der Früherkennungsuntersuchungen
„Vorbeugen ist besser als heilen“. Was Hippokrates sagte, ist immer noch gültig. In diesem Sinne sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig, wenn sie helfen, Risikofaktoren (z.B. erhöhten Blutdruck) oder Vorstufen einer Erkrankung (z.B. Zellveränderungen oder Polypen im Darm) zu erkennen und zu beeinflussen. Vorsorge kann Krankheiten verhindern.
Früherkennungsuntersuchungen (in der Fachsprache häufig Screening, engl. durchsieben, genannt) haben dagegen das Ziel, Krankheiten in einem frühen Stadium zu entdecken, in dem sie noch keine Beschwerden verursachen. Der Vorteil von Früherkennungsuntersuchungen liegt also darin, dass frühzeitige Behandlungen zu besseren Ergebnissen führen als spätere Behandlungen.
Aber es gibt auch Nachteile: Viele Menschen lassen sich behandeln, bei denen sich keine Krankheit entwickelt hätte. Viele Krankheitsvorstufen entwickeln sich nicht weiter oder können sich sogar von selbst zurückbilden. Die seelische Belastung überwiegt manchmal den medizinischen Nutzen.
Außerdem bringen zahlreiche Untersuchungen auch Risiken mit sich: Bei einer Computertomographie der Lunge beispielsweise ist das Risiko nachgewiesen, der Nutzen hingegen nicht und auch eine Darmspiegelung birgt ein gewisses Verletzungsrisiko.
Es werden immer mehr Früherkennungsuntersuchungen angeboten. Viele haben sich als sinnvoll erwiesen, einige sind umstritten. Auf jeden Fall sollte jede Untersuchung auf ihre Vor- und Nachteile überprüft werden.
Es gibt drei Anhaltspunkte für den Nutzen einer Früherkennungsuntersuchung, in die auch die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO einfließen:
Vorsorgeuntersuchungen für jedes Alter
Eine Übersicht der gesetzlich geregelten Ansprüche auf Vorsorge und Früherkennung:
Bis 20: gesunde Entwicklung für Körper und Seele
In den ersten sechs Lebensjahren stehen insgesamt zehn Untersuchungen und mehrere Regelimpfungen auf dem Programm. Für Jugendliche zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr werden weitere Untersuchungen zum Check der körperlichen Verfassung und seelischen Entwicklung angeboten (Jugendgesundheitsuntersuchung).
Mädchen von 12-17 Jahren können sich nach einer ärztlichen Beratung für die Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV-Impfung) entscheiden.
Bis 30: erste Krebs-Früherkennung und Test für Mütter in spe
Ab Beginn des 20. Lebensjahres haben Frauen Anspruch auf eine jährliche Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
Bis zum 25. Lebensjahr gehört dazu das Chlamydien-Screening: Die Infektion mit den Chlamydia-Bakterien verursacht meist keine Beschwerden, gehört aber zu den weltweit häufigsten, sexuell übertragbaren Erkrankungen und kann zu Unfruchtbarkeit, Schwangerschaftskomplikationen und Infektionen von Neugeborenen führen.
Ab 40: Jetzt geht es um Prostata und Darmgesundheit
Ab 45 Jahren haben Männer einen jährlichen Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der äußeren Geschlechtsorgane, der Prostata und des Darmausgangs
Im Alter von 50-54 Jahren wird zur Früherkennung von Darmkrebs eine jährliche Tastuntersuchung und der Schnelltest auf okkultes (verborgenes) Blut im Stuhl empfohlen.
Ab 50: Mammographie und Koloskopie
Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland ein gesetzliches Früherkennungsprogramm für Brustkrebs. Die Einladung zum Mammographie-Screening richtet sich an gesunde Frauen in der Altersgruppe zwischen 50 und 69, weil das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erst in dieser Altersgruppe steigt.
Bei jüngeren Frauen ist zudem das Risiko durch die Strahlenbelastung des Brustgewebes höher. Mammografie gilt als die derzeit beste Methode, um auch sehr kleine, noch nicht tastbare Knötchen oder sogenannten Mikrokalk – oft ein Vorstadium von Brustkrebs – zu erkennen.
Ab 55 Jahren besteht ein Anspruch auf insgesamt zwei Darmspiegelungen. Die Koloskopie untersucht den Dickdarm mit Hilfe einer Kamera und hat sich als sicherste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs bewährt.
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Übersicht über die wichtigsten Zusatzleistungen für Menschen mit persönlichem und familienbedingtem Risiko (die in der Regel nicht im Versicherungsschutz enthalten sind) und die Lebensqualitäts- und Komfortuntersuchungen (die nicht im Versicherungsschutz enthalten sind). Am besten sprechen Sie hierzu mit Ihrem Hausarzt, um zu erfahren, welche Ärzte diese Untersuchungen anbieten.
Gesundheitsvorsorge verstehen
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