Brandloch im Autositz – Was kann ich tun?
Wir verraten Dir, wie Du ein Brandloch im Autositz selbst reparieren oder kaschieren kannst. Außerdem geben wir Dir Tipps, was Du tun kannst, um Schäden durch Feuer, Glut oder Hitze – nicht nur im Auto – zu vermeiden.
Ein Loch im Autositz ist nicht nur unschön, sondern kann durch die regelmäßige Benutzung des Sitzes auch noch weiter aufreißen, wenn es nicht geflickt wird. Den ganzen Sitzbezug erneuern zu lassen, ist bei einem kleinen Loch in der Regel nicht nötig. Hier reicht eine punktuelle Reparatur aus.
In vielen Fachbetrieben werden Reparaturen von kleineren Schäden wie Kratzer im Lack oder Flecken und Brandlöcher im Polster, im Teppich oder im Dachhimmel unter dem Oberbegriff „Smart Repair“ durchgeführt. Teils wird die Ausbesserung eines Brandlochs bereits unter 100 € angeboten. Wenn Dir das immer noch zu viel ist, kannst Du versuchen, das Loch selbst auszubessern. Allerdings erfordert das ein wenig Geschick. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Deine Heimwerker-Skills genügend ausgeprägt sind, überlasse das besser den Profis!
Für alle selbstbewussten Heimwerker haben wir hier eine Anleitung, wie Polstersitze in kurzer Zeit selbst repariert werden können:
Am leichtesten geht es mit speziellen Reparatur-Sets für Polster, die Du fertig kaufen kannst. Diese kosten meist um die 30-40 Euro. Dort sind die einzelnen Schritte meist genau beschrieben. Eine zweite Möglichkeit ist es, Dir geeigneten Klebstoff selbst zu besorgen und ein Stück Stoff oder Fasern des Bezugs von einer nicht sichtbaren Stelle herauszuschneiden und für das Loch zu nutzen.
Das benötigst Du für die Reparatur Deines Polstersitzes:
- Nagelschere
- Pinzette
- einen kleinen Spatel oder Holz-Eisstiel
- geeigneten Spezialkleber oder alternativ getrocknete Heißkleberstückchen + Bügeleisen + Butterbrotpapier
- ein Stück des Bezugsstoffes oder ein Stück anderen Stoffes plus Fasern, um den Bezug nachzubilden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur DIY-Reparatur eines Brandlochs im Autositz
1. Ränder säubern
Damit der Kleber sich optimal mit dem Sitzbezug verbindet, kannst Du die betroffene Stelle mit Alkohol oder Brennspiritus etwas reinigen. Schneide danach mit einer Nagelschere vorsichtig die angesengten Ränder des Loches ab, um eine ebene Fläche zu erhalten.
2. Stoff zuschneiden
Schneide an einer unauffälligen Stelle – z. B. an der Unterseite des Sitzes – ein Stück Stoff des Sitzbezuges heraus. Das Stück muss ein wenig größer als das Loch sein, damit Du es von innen unter den Rand kleben kannst.
Gibt es keine geeignete Stelle, um ein Stück herauszuschneiden? Dann versuche, einen ähnlichen, passenden Stoff oder ein paar Fasern eines solchen abzuschneiden und später daraus die Farbe und Struktur Deines Sitzbezuges nachzuformen. In diesem Fall brauchst Du ein Stück Trägerstoff, auf dem Du im fünften Schritt mit Hilfe der Fasern die Nachbildung aufbauen kannst.
3. Flicken platzieren
Schiebe das Stoffstück in das Loch und achte darauf, dass die Ränder ebenmäßig übereinander liegen. Du kannst hier einen kleinen Spatel, einen Eisstiel oder eine Pinzette zur Hilfe nehmen, um alles ordentlich zu platzieren.
4. Alles gut verkleben
Bringe mit Hilfe des Spatels oder Eisstiels den Faserkleber unter den Rändern des Loches auf, um den Flicken mit dem Bezug zu verbinden.
Alternativ kannst Du auch ein paar kleine Stücke getrockneten Heißkleber unter die Ränder geben, ein Stück Butterbrotpapier auflegen und mit dem heißen Bügeleisen darüber bügeln, um den Klebstoff zu schmelzen. Allerdings ist diese Methode deutlich unsauberer. Daher solltest Du nach Möglichkeit lieber einen geeigneten Spezialkleber verwenden. Lasse den Klebstoff mindestens eine Stunde trocknen.
5. Optional: Stoff nachbilden
Wenn Du kein Stück des Sitzbezuges verwenden konntest, um das Loch zu reparieren, folgt nun noch die Nachbildung des Bezugsstoffes. Lege dazu die gesammelten Stofffasern so zusammen, dass sie Deinem Sitzbezug möglichst nahekommen und mische sie mit dem Klebstoff. Trage die Masse auf dem Träger-Flickstoff auf und lasse sie etwa 15–20 Minuten trocknen. Trage dann noch etwas Kleber auf und streue weitere Fasern oben auf. Verteile sie so, dass sie sich möglichst harmonisch an die Struktur des Sitzbezuges anpassen. Lasse alles noch einmal mindestens eine Stunde trocknen. Überschüssige Fasern kannst Du abschließend mit einem Pinsel abbürsten.
Bei einigen Sofas und Sesseln lässt sich diese Reparaturmethode ebenso anwenden. Für Sitze und Sofas aus Leder funktioniert die Reparatur ähnlich. Bei Lederoberflächen empfehlen wir allerdings die Anschaffung eines professionellen Reparatur-Sets.
Hinweis: Oft ist der Unterschied eines Brand- und Sengschadens entscheidend dafür, ob ein Schaden übernommen wird oder nicht. Damit aber erst gar nichts passiert, geben wir Dir zur Vorbeugung hier einige Tipps.
Ein Brandschaden liegt dann vor, wenn die Beschädigung durch die direkte Einwirkung von Feuer entstanden ist. Steht also ein Vorhang in Flammen, weil die Glühlampe ihn in Brand gesetzt hat, dann ist das ein Brandschaden. Sengt die heiße Glühlampe den Vorhang allerdings nur an, sodass ein Brandloch entsteht, dann liegt ein Sengschaden vor, da keine Flamme entstanden ist.
Wenn Du selbst einen Brand- oder Sengschaden verursachst, kommt es zunächst einmal darauf an, ob der beschädigte Gegenstand Dir oder jemand anderem gehört. Wenn Du fremdes Eigentum beschädigst, greift die private Haftpflichtversicherung. Wenn Dein Freund die Zigarette in den Sitz gedrückt hat, ist er somit selbst bzw. seine Haftpflichtversicherung dafür verantwortlich, Dir den Schaden zu ersetzen. Schon durch eine kleine Unachtsamkeit kann ein Schaden verursacht werden.
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Die private Haftfplichtversicherung hilft Dir weiter, wenn Du fremdes Eigentum beschädigt hast. Informiere Dich hier über die Leistungen.
Natürlich sind nicht nur Autositze eine gefährdete Spezies für Brandlöcher. Auch Sofas, Teppiche und Kleidungsstücke bekommen gerne mal etwas ab, wenn unachtsam mit Zigaretten oder anderen glühenden Gegenständen umgegangen wird. Ein Kleidungsstück zu flicken, ist da noch verhältnismäßig einfach. Falls es sich nicht unauffällig kaschieren lässt, kannst Du im Zweifelsfall immer noch einen modischen Patch (Aufnäher) über die angesengte Stelle nähen und behaupten: Das war schon so. Auf einem Sofa sähe das etwas eigenwillig aus. Daher ist es natürlich immer besser, von vornherein darauf zu achten, dass nichts ansengen oder anbrennen kann.
1. Cover it up: Beim Bügeln ein Tuch auf die Kleidung legen
Bügeln gehört nun nicht gerade zu den spannendsten Tätigkeiten. Daher erledigen viele die lästige Aufgabe vor dem Fernseher. Wie schnell ist es passiert, dass man gebannt auf den Fernseher schaut und kurzzeitig vergisst, dass das heiße Bügeleisen noch auf dem Hemd liegt. Und schon hat sich ein braunes Abbild des Bügeleisens auf dem Kleidungsstück verewigt. Um dem vorzubeugen, kannst Du beim Bügeln ein dünnes Tuch auf die Kleidung legen. Besonders bei synthetischen Fasern ist die Gefahr groß, dass das Kleidungsstück schnell zu heiß wird und Schaden nimmt.
Hinweis: Achte immer auf die richtige Temperatureinstellung am Bügeleisen. Auf welche Stufe Du das Bügeleisen stellen sollst, kannst Du innen auf dem Etikett des jeweiligen Kleidungsstücks ablesen.
2. Besondere Vorsicht beim Rauchen im Auto
Während der Fahrt zu rauchen, kann so manche Gefahrenquelle mit sich bringen. Meist sind diese einem gar nicht so bewusst. Rauchst Du oder Deine Mitfahrer, öffnet ihr wahrscheinlich zwischendurch auch mal das Autofenster. Das kann gefährlich werden. Denn der Fahrtwind kann Teile der Glut in den Innenraum des Autos wehen und so Brandlöcher verursachen. Dies kannst Du vermeiden, indem Du die Zigarette weg vom Fenster hältst, einen (verschließbaren) Aschenbecher dabeihast und die Autositze mit Schonbezügen beziehst.
Hast Du im Auto ein Feuerzeug dabei? Achtung, bei hoher Sonneneinstrahlung kann sich das Auto übermäßig erhitzen und das Feuerzeug durch die Überhitzung explodieren. Zwar entsteht hierbei in der Regel keine Stichflamme, die Gefahr einer Explosion besteht dennoch. Achte also stets darauf, dass solche leicht entzündbaren Substanzen, wie z. B. auch Deo- oder Haarsprays, keiner großen Hitze ausgesetzt werden.
3. Alufolie rund um die Shisha-Pfeife auslegen
Wo wir schon beim Thema sind: Auch beim Rauchen einer Shisha-Pfeife solltest Du sicherstellen, dass nichts anbrennen kann. Stelle die Shisha daher fern von entflammbaren Materialien wie Sofas oder Teppichen auf und lege gegebenenfalls Alufolie unter der Pfeife aus, um brennbare Fußböden zu schützen. Gelegentlich können nämlich glühende Kohlen herunterfallen und so Seng- oder gar Brandschäden verursachen.
4. Cool down: Grillkohle vollständig auskühlen lassen
Ganz wichtig ist außerdem, dass Du glühende Kohlestücke vom Grill, aber auch den Aschenbecher, nicht in den Mülleimer wirfst, bevor alles restlos ausgekühlt ist. Um ganz sicher zu gehen, kannst Du auch Wasser drüber kippen. Übrigens ist es daher auch sinnvoll, ein gerade benutztes Streichholz einmal kurz unter den Wasserhahn zu halten, bevor Du es in den Müll wirfst. Sieht die Grillkohle oder Asche auf den ersten Blick aus, als sei sie erloschen, kann im Inneren noch etwas glimmen und so den Müll in Brand setzen.
5. Brennglaseffekt nicht unterschätzen
Bestimmt hast Du schon mal davon gehört, dass mithilfe einer Lupe, durch die die Sonne scheint, etwas entzündet werden kann. Das gilt allerdings nicht nur für Lupen, sondern kann auch durch Spiegel oder Gläser verursacht werden. Stelle daher sicher, dass keine Gläser oder dergleichen in Deiner Wohnung oder Deinem Auto der direkten Sonne ausgesetzt sind.
6. Lampen und Vorhänge sind keine Freunde
Noch längst nicht alle Leuchtmittel in deutschen Haushalten wurden umgestellt auf Energiesparlampen, die weniger Hitze entwickeln. Aber generell sollten Lampen nicht abgedeckt werden. Also achte immer darauf, dass keine Vorhänge an oder über Lampen hängen und zu einem Stau der Hitze führen können.
7. Auch Elektrogeräte brauchen Luft
Viele Deiner Geräte im Haushalt verfügen über Lüftungsschlitze im Gehäuse, um einer Überhitzung vorzubeugen. Diese sollten daher immer frei bleiben und genug Abstand zu den Möbeln aufweisen, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen. Bei den meisten Elektro-Kleingeräten sollten daher mindestens 20 Zentimeter Abstand oberhalb und 10 bis 15 Zentimeter seitlich und hinten eingehalten werden. Lasse außerdem keine Gegenstände wie Geschirrtücher, Dekogegenstände oder sonstiges auf den Lüftungsschlitzen liegen.
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