
Besondere Hunde, besondere Halter: Rettungshunde-Ausbildung
Die Beziehung zwischen Menschen und Hunden ist einzigartig – geprägt von Vertrauen, Nähe und gemeinsamen Erlebnissen. Ob als Familienbegleiter, Unterstützung für Blinde oder gar als engagierter Rettungshund – Hunde lehren uns täglich, was Verantwortung und gegenseitige Fürsorge bedeuten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche wertvollen Lektionen der Umgang mit Rettungshunden bereithält.
Rettungshunde - weltweit im Einsatz
Wenn schwere Erdbeben viele Menschen unter den Trümmern ihrer Häuser begraben, sind Hunde wie Filou aus Ludwigshafen zur Stelle. Der portugiesische Wasserhund war mit seiner Hundeführerin bereits Teil einer schnellen Einsatztruppe deutscher Rettungshundestaffeln.
Die größte deutsche Organisation, der Bundesverband Rettungshunde, hält 96 Staffeln mit mehr als 850 geprüften Hunden bereit. Die häufigste Rettungshunde-Rasse ist nicht eine einzige, sondern Mischlinge. Mehr als 1.400 Mal wurden sie im Jahr 2023 zu Hilfe gerufen.
Bei den meisten Einsätzen handelt es sich um eine sogenannte Flächensuche nach vermissten Personen in weitläufigen Waldgebieten, Wiesen oder Feldern. Ein Spezialfall dabei ist „Mantrailing“, wenn der Hund anhand eines Geruchsmusters eine ganz bestimmte Person sucht.
Seltener ist in Deutschland die „Trümmersuche“, wobei ein außerordentlich hoher Ausbildungsstand von Hundeführer und Hund verlangt wird. Der Einsatzort ist schwer zu begehen und den Hunden steht meist nur eine geringe Witterung zur Verfügung. Speziell ausgebildet sind die Hunde auch für die „Wasserortung“ von ertrunkenen Personen.
Retten mit der Nase – spannende Fakten
Die Aussagen über den Geruchsinn des Hundes gehen auseinander. Verhaltenskundler halten ihn dem menschlichen um bis zu eine Million Mal überlegen. Ein Mensch hat in seiner Nase eine Riechschleimhaut von etwa drei bis fünf cm² mit rund zehn Millionen Riechzellen. Beim Hund sind es je nach Rasse 75 bis zu 150 cm² mit bis zu 230 Millionen Riechzellen.
Dazu kommt, dass der Hund in kurzen Zügen bis zu 300-mal in der Minute einatmet, so dass die Riechzellen ständig mit neuen Geruchspartikeln versorgt werden. Außerdem können Hunde sozusagen „stereo“ riechen und Gerüche in Einzelkomponenten zerlegen. Und das auch noch eine Woche nachdem z. B. ein Mensch einen Ort verlassen hat.
Die Hundehaftpflicht von AXA
Hundebesitzer haften für Ihren Hund. In den meisten Bundesländern ist eine Hundehaftpflichtversicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben – für alle oder bestimmte Hunde. Sichern Sie sich und Ihren Vierbeiner ab!
Ein Leben mit Hunden
Den ersten Hund bekam Patricia Hubl, Ehrenamtlerin mit Therapiehunden und Mitarbeiterin von AXA, mit sieben Jahren. „Ich war immer schon eine Hundenärrin“, sagt sie. 12 Jahre verbrachte sie mit Schäferhündin Dina, darauf kamen etliche weitere Hunde.
Durch einen ihrer Hunde machte sie die Bekanntschaft mit dem Geniushof, einem Ort für tiergeschützte Therapie und Tierschutz. Dort lernte sie auch das „Mantrailing“ kennen.
Wie wird man Hundeführerin? Kann das jeder lernen?
Patricia Hubl: Grundsätzlich ja. Wir haben mit dem Mantrailen 2010 begonnen und beschlossen, das Personensuchen über das Hobby hinaus in einer Rettungshundestaffel professionell zu erlernen. Die Ausbildung eines Hund-Mensch-Teams dauert rund drei Jahre und erfordert viel Disziplin und Einsatzbereitschaft. Mantrailen ist Teamarbeit.
Die Hund-Mensch-Teams werden nicht nur praktisch, sondern auch in vielen Fachgebieten theoretisch weitergebildet. Dazu gehört zum Beispiel die Kynologie des Hundes (das ist das Verhalten und die Körpersprache des Hundes dem Menschen, als auch seinen Artgenossen gegenüber) und die Such- und Einsatztaktik, um nur drei zu nennen.
Auch die praktische Ausbildung in „Erste Hilfe Hund“ und „Erste Hilfe Mensch“ muss alle zwei Jahre aufgefrischt werden.
In welchen Fällen werden Sie zu Hilfe gerufen?
Patricia Hubl: Unsere Einsätze betreffen meist demenzkranke Personen oder Menschen, die suizidgefährdet sind. Oftmals wurden diese Personen schon vor Tagen von ihren Angehörigen oder dem Pflegepersonal als vermisst gemeldet und durch Freunde, Verwandte und die Polizeieinsatzkräfte gesucht, bevor die Rettungshundestaffel gerufen wird.
Hier verlieren wir wichtige Zeit, denn je früher wir mit unseren Hunden in das Einsatzgeschehen integriert werden, umso größer ist unsere Chance, zum Auffinden der Person beitragen zu können.
Die Hundenase ist zwar durchaus auch noch nach Tagen in der Lage der menschlichen Geruchsspur zu folgen - je frischer jedoch diese Spur ist, umso wahrscheinlicher ist es der Person folgen zu können.
Trailen ist für mich weit mehr als ein Hobby, es gibt mir und meinen Hunden so viel und wir können unsere Freizeit in den Dienst anderer Menschen stellen und das macht uns glücklich!
Was können Sie vom Umgang mit Rettungshunden lernen?
Der tägliche Umgang mit Rettungshunden vermittelt nicht nur spezifische Techniken für den Rettungsdienst, sondern bietet auch wertvolle Einsichten für jeden Hundehalter. Sie lernen:
- Verantwortungsbewusstsein: Sie erkennen, dass die Sicherheit Ihres Hundes und Ihres Umfelds Hand in Hand gehen.
- Geduld und Training: Kontinuierliche Übung und klare Kommunikation sind der Schlüssel zu einer tiefen, verlässlichen Partnerschaft.
- Teamgeist: Eine enge Bindung beruht auf Vertrauen und Zusammenarbeit – Eigenschaften, die auch im Familienleben und in anderen Lebenssituationen essenziell sind.
Hundehaftpflicht: Sicherheit für und mit dem Vierbeiner
Oft muss ein ausreichender Versicherungsschutz für den Hund nachgewiesen werden. Die Hundehaftpflichtversicherung ist so oder so wichtig für jeden Halter. In etlichen Bundesländern ist sie verpflichten.
Häufige Fragen: Hunde als vielseitige Begleiter und potenzielle Rettungspartner
Weitere Tipps für Tierbesitzer in unserem Ratgeber Haftpflichtversicherung
Hunde helfen nicht nur beim Retten von Menschenleben.
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