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Therapiehund schenkt einer Frau Aufmerksamkeit

Therapiehunde: Begleiter und Heiler des Menschen 

Seit mindestens 14.000 Jahren leben Mensch und Hund eng zusammen. Ob als Haushund, Jagdhund oder Therapiehund: Der Hund ist ein verlässlicher Begleiter des Menschen. Therapien mit Hunden können besonders wirksam sein, z. B. in der Psychotherapie oder Physiotherapie. Aber es gibt noch viele weitere Einsatzgebiete.

Was heißt Therapie mit Hunden? Was macht ein Therapiehund?

Therapiehunde sind speziell ausgebildete Hunde, die in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden. Hunde im Allgemeinen und Therapiehunde im Besonderen spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung und Förderung des menschlichen Wohlbefindens. Und als ausgebildete und entsprechend angeleitete Therapeuten können sie auch zur Heilung von körperlich oder seelisch erkrankten Menschen beitragen. Oder sie können wenigsten die Lebensqualität der Patienten verbessern.
 
Ein Therapiehund für Psychotherapie zum Beispiel bietet dem Patienten emotionale Unterstützung, fördert die Kommunikation und hilft, Ängste abzubauen. In der Physiotherapie / Ergotherapie motivieren Therapiehunde durch spielerische Interaktion dazu, körperliche Übungen mit mehr Freude durchzuführen. In der Ausbildung zum Therapiehund lernen geeignete Hunde Fähigkeiten, durch die sie effektiv mit Menschen arbeiten können: 

  • Sensibilität für menschliche Gefühle
  • Beruhigendes Verhalten zeigen, wenn ein Patient gestresst oder traurig ist
  • Durchführung von Tricks oder Aufgaben zur Förderung von Interaktion
  • Korrektes Verhalten in verschiedenen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen

Da sie als Teil der medizinischen Behandlung eingesetzt werden, sind Therapiehunde in Krankenhäusern erlaubt. Auch Schulen, Kindergärten, Altenheime und ähnliche Einrichtungen dürfen sie im Gegensatz zu anderen Tieren betreten. 

Was sind geeignete Therapiehunde?

Oft wird gefragt: Welche Hunde sind für Therapie ideal? Welche Hunderasse eignet sich als Therapiehund? Sind Labradore Therapiehunde? Sind Pudel Therapiehunde? Kann jeder Hund eine Ausbildung zum Therapiehund machen? Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, denn es kommt mehr auf das Wesen eines Hundes als auf seine Rasse an.

Ein Hund, der zum Therapiehund ausgebildet werden soll, muss charakterlich und vom Temperament her dazu geeignet sein. Hunde, die ängstlich, aggressiv oder sehr scheu sind, eignen sich weniger als Hunde für Therapie. Auch Hunde, die hyperaktiv sind oder schwer kontrollierbare Verhaltensweisen zeigen, eignen sich nicht dafür, Therapiehund zu werden.

Diese Voraussetzungen muss ein Therapiehund mitbringen:

  • Soziales Wesen
    Der Hund ist freundlich und menschenorientiert, interagiert gerne mit Menschen und genießt es, gestreichelt zu werden
  • Ruhiges Gemüt
    Der Hund bleibt in unterschiedlichen Umgebungen ruhig und gelassen
  • Gehorsam
    Der Hund gehorcht gut, sodass er auf Kommandos reagiert und zuverlässig kontrollierbar ist
  • Anpassungsfähigkeit
    Der Hund reagiert gut und gelassen auf neue Umgebungen und unerwartete Situationen
  • Gesundheit
    Der Hund ist gesund, geimpft und wird regelmäßig tierärztlich untersucht

Gut zu wissen: Versicherung für Therapiehunde 

Für jeden Hund ist eine Haftpflichtversicherung empfehlenswert , oft ist sie auch vorgeschrieben. Ein Therapiehund sollte auf jeden Fall gut versichert sein. Wichtig ist, dass Sie beim Abschluss der Versicherung angeben, dass der Hund als Therapiehund eingesetzt wird!

Ausbildung von Therapiehunden

Die Therapiehund-Ausbildung ist umfassend und bereitet den Hund auf den Einsatz in verschiedenen medizinischen und therapeutischen Bereichen vor. Die Ausbildung und die Arbeit als Therapiehund sollten für den Hund und seinen Besitzer eine bereichernde Erfahrung sein. Sie stärken die Bindung zwischen den beiden und tragen gleichzeitig dazu bei, das Leben anderer positiv zu beeinflussen.

Die Ausbildung von Therapiehunden und ihrer Halter erfolgt durch private Trainer oder spezialisierte Organisationen. In Deutschland ist der Deutsche Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleithunde  ein guter Ansprechpartner in Sachen Therapiehund Ausbildung und Begleithund Ausbildung.

Vor Beginn der Ausbildung wird festgelegt, in welchen Bereichen der Hund ausgebildet werden soll und welche Qualifikationen der Therapeut hat. Mensch und Hund werden individuell geschult, ein Whippet muss anders ausbildet werden als ein Schäferhund. Nur so lassen sich Hund und Mensch zu einem schlagkräftigen Team zusammenbringen. 

So läuft die Therapiehund Ausbildung ab

  1. Vorauswahl und Bewertung

    Zuerst wird überprüft, ob der Hund die grundlegenden Eigenschaften und Gesundheitsvoraussetzungen erfüllt.

  2. Grundgehorsam

    Hier wird sichergestellt, dass der Hund grundlegende Befehle wie Sitzen, Bleiben, Kommen zuverlässig beherrscht.

  3. Spezialtraining

    Hier lernt der Hund, sich in verschiedenen therapeutischen Situationen korrekt zu verhalten, z. B. ruhig bleiben in einer Gruppe, ignorieren von medizinischen Geräten, freundlich sein zu fremden Menschen.

  4. Praktische Einsätze

    Unter Aufsicht werden praktische Einsätze durchgeführt, um die Reaktionen und das Verhalten des Hundes in realen Situationen zu beobachten und zu bewerten.

  5. Zertifizierung

    Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erfolgt oft eine offizielle Zertifizierung als Therapiehund.

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„Tiergestützte Therapien haben positive Auswirkungen auf Menschen“

Interview mit Daniela E. Hahn, Hundetherapeutin und Ausbilderin von Therapiehunden

Wann ist eine Therapie mit Hunden sinnvoll?

Daniela E. Hahn: Tiergestützte Therapien können Kindern z. B. bei Entwicklungsverzögerung, ADS/ADHS, Legasthenie, Down-Syndrom oder Autismus helfen. In der Psychiatrie kommen die Behandlung von Burnout-Syndrom oder Depression in Frage. In der Geriatrie Alzheimer, Demenz, Parkinson, Sprach- und Bewegungsstörungen. Die Neurologie setzt tiergestützte Therapien in der Nachsorge von Schlaganfällen ein, bei MS, Epilepsie oder Wachkomapatienten. Ein besonderer Fall ist die Sterbebegleitung.

Wo wirkt die tiergestützte Therapie?

Daniela E. Hahn: Grundsätzlich sollen Therapien mit Hunden positive Auswirkungen auf das Verhalten und Erleben von Menschen haben. Oft werden Therapiehund im Bereich der Bewegung eingesetzt: Förderung der Grob- und Feinmotorik, des Gleichgewichtssinns, der Tiefensensibilität,  Psychomotorik und der Gehtechnik. 

Wie läuft eine Therapie mit Hunden ab?

Daniela E. Hahn: Wir nehmen uns Zeit, um den Patienten und die Bezugspersonen kennenzulernen. Dann schauen wir uns den medizinischen Befund an und entwerfen gemeinsam einen Therapieplan. Darin sind die Maßnahmen der tiergestützten Therapie und ein realistischer Zeitplan enthalten. Selbstverständlich sprechen wir auch mit  Ärzten, Pädagogen und relevanten Fachbereichen. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Therapie ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Betreuern oder sonstigen Bezugspersonen.

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