Home Haus & Wohnung Schimmel Hausratversicherung
Messung der Feuchtigkeit der Wände mit Hilfe eines Feuchtigkeitsmessers

Ist Schimmel ein Fall für die Hausratversicherung?

Schimmel in der Wohnung wird schnell zu einer Belastung – für Ihre Gesundheit, aber auch für Ihr Portemonnaie. Denn der Pilz kann Möbel, Tapeten und sogar die Bausubstanz Ihres Wohngebäudes angreifen und somit erhebliche Kosten verursachen. Eine Hausratversicherung kann Sie in vielen Fällen bei Schimmel in der Wohnung unterstützen. Dabei kommt es allerdings unter anderem auf die Ursachen, die Art der Schimmelschäden und den genauen Versicherungsschutz für Ihren Hausrat an.

Absicherung gegen Schimmelbefall

Sorgen Sie vor und schließen Sie jetzt eine Hausratversicherung ab, um sich gegen die Kosten bei Schimmelbefall in Ihrer Wohnung abzusichern! 

Eine der häufigsten Ursachen für Wohngifte

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie schon einmal mit einem mehr oder weniger großen Schimmelbefall zu kämpfen hatten. Denn Schimmelpilze kommen überall in unserer Umgebung vor. Sie breiten sich durch winzige Schimmelsporen aus, welche durch die Luft schweben, sich auf Oberflächen absetzen und dort bei ausreichender Feuchtigkeit wachsen.
 
Schimmel bildet einen flauschigen oder fleckigen Belag und tritt in Wohngebäuden oft an Wänden, an Decken oder in Ecken auf. Besonders in schlecht gelüfteten Räumen oder Feuchträumen wie dem Badezimmer und dem Keller herrschen optimale Bedingungen für den Pilz. In Innenräumen kann er gesundheitsschädliche Wohngifte freisetzen, die das Raumklima und die Gesundheit beeinträchtigen.

Schimmelpilzarten und Schimmelursachen

Wenn Sie einen Befall entdecken, sollten Sie ihn daher ernst nehmen und ihn so bald wie möglich entfernen. So können Sie Gesundheitsgefahren und Folgeschäden an Ihrem Hausrat bei Schimmel vermeiden. Für die Schimmelbeseitigung und auch das tatsächliche Gesundheitsrisiko ist allerdings auch die Pilzart entscheidend. Denn es gibt verschiedene Schimmelarten, die sich in Farbe, Entstehung und Gefährlichkeit unterscheiden.

  • Schwarzer Schimmel bevorzugt besonders Stellen mit hoher Luftfeuchtigkeit, unzureichender Luftzirkulation oder Wasserschäden. Er gilt als besonders gesundheitsschädlich und kann Atemwegsprobleme, Kopfschmerzen und Hautirritationen auslösen.
  • Grüner Schimmel wächst oft auf organischen Materialien wie Lebensmitteln, Textilien oder Holzmöbeln, insbesondere in feuchten Umgebungen. Er breitet sich auch bei niedrigen Temperaturen aus und kann Allergien, Atemwegsbeschwerden und Pilzinfektionen der Lunge verursachen.
  • Weißer Schimmel ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen, da er sich wie eine feine, weiße Schicht über organische Materialien wie Laminat oder auch Textilien legt. Ursachen für den Schimmelbefall sind oft unzureichendes Lüften sowie eine zu starke Luftbefeuchtung. Obwohl er weniger toxisch ist als schwarzer Schimmel, bringt er dennoch Gesundheitsrisiken mit sich und kann außerdem Mauerwerk und Möbel schädigen.
  • Gelber Schimmel findet sich eher auf Lebensmitteln, kann bei hoher Feuchtigkeit aber auch an Wänden und Möbeln auftreten. Diese Art kann Substanzen freisetzen, die als hochgiftig, leberschädigend und krebserregend gelten.
  • Roter Schimmel wächst in sehr feuchten Umgebungen, oft nach einem Leitungswasserschaden oder in Feuchträumen. Der Pilz kann Haut-, Augen- und Atemwegsinfektionen hervorrufen und in hoher Konzentration das Immunsystem schwächen.

Jede Art von Schimmelpilzbefall hängt mit zu viel Feuchtigkeit zusammen. Hohe Luftfeuchtigkeit, Schäden durch Hoch- oder Leitungswasser sowie Kondenswasser sind deshalb potenzielle Risikofaktoren.

Wann die Versicherung bei Schimmelschäden am Hausrat einspringt

Fast alle Schimmelarten können die befallene Oberfläche schädigen und betroffene Gegenstände unbrauchbar machen. Ist ein Schimmelschaden also automatisch ein Fall für die Hausratversicherung? Nicht immer: Die Hausratversicherung greift in der Regel bei Schimmelbefall nur dann, wenn dieser als Folge versicherter Ereignisse entsteht. Dabei unterscheiden sich individuelle Versicherungspolicen natürlich hinsichtlich Versicherungsbedingungen und Versicherungsleistungen. Zu den typischen versicherten Ereignissen zählt allerdings Schimmelbefall…

Häufig begünstigt oder verursacht schlechte Belüftung Schimmelbildung – vor allem in Kombination mit hoher Feuchtigkeit. Unter anderem Schimmel im Keller wächst hervorragend bei diesen Bedingungen, trotzdem greift die Hausratversicherung bei dieser Entstehungsursache nicht. Stattdessen liegt hier die Pflicht bei Ihnen als Mieter:in oder Eigentümer:in, für ausreichend Luftzirkulation zu sorgen. Auch durch bauliche Mängel entstandener Schimmel ist kein Fall für die Hausratversicherung, selbst wenn er Möbel und Hausrat beschädigt. Auch hier sind Eigentümer:innen laut Gesetzbuch in der Pflicht.

Versicherungsansprüche geltend machen: was die Versicherung zahlt

Je früher Sie Schimmelbefall entdecken, desto einfacher lassen sich Folgeschäden vermeiden. Sollte es aber dennoch einmal dazu kommen, dass Ihr Hausrat in Mitleidenschaft gezogen wurde, unterstützt Sie Ihre Versicherung finanziell (natürlich vorausgesetzt, dass die oben genannten Kriterien erfüllt sind). So erstattet die Hausratversicherung den Wiederbeschaffungswert betroffener Gegenstände oder übernimmt Reparaturkosten. In manchen Fällen schließt das auch Kosten für die professionelle Reinigung von befallenen Gegenständen wie Teppichen, Polstermöbeln oder Textilien ein. Abhängig vom Leistungsumfang Ihrer Police übernimmt die Versicherung gegebenenfalls auch die Hotelkosten, falls Ihre Wohnung bei extremem Schimmelbefall zeitweise nicht bewohnbar ist. Dies gilt vor allem bei größeren Wasserschäden, die zu umfangreichem Schimmelbefall führen.

Diese Kosten sind in der Regel durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt oder von Eigentümer:innen zu tragen. Auch Kosten für die Ursachenklärung durch Gutachter und Feuchtemessung, für eventuelle Trocknungstechniken sowie zur Vorbeugung von weiterem Befall trägt die Hausratversicherung nicht.

10 Tipps, um Schimmel von vornherein zu verhindern

Apropos Vorbeugung: Am besten ist natürlich, wenn es gar nicht erst zu Schimmel kommt. Das haben Sie natürlich nur in einem gewissen Maße in der Hand. Mit den folgenden Tipps können Sie jedoch entscheidend dazu beitragen, dem Pilz vorzubeugen.

  • Lüften Sie regelmäßig und gründlich!
    Öffnen Sie mindestens zweimal täglich die Fenster für 5 bis 10 Minuten, um für frische Luft zu sorgen.
  • Halten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick!
    Nutzen Sie ein Feuchtigkeitsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung bei etwa 40 bis 60 Prozent bleibt.
  • Trocknen Sie feuchte Stellen sofort ab!
    Wischen Sie Kondenswasser von Fenstern oder anderen Oberflächen schnell weg, damit keine Feuchtigkeit zurückbleibt.
  • Vermeiden Sie das Wäschetrocknen in der Wohnung!
    Trocknen Sie Ihre Wäsche im Freien oder nutzen Sie einen Wäschetrockner mit Abluft nach außen, um die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht zu erhöhen.
  • Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation hinter Möbeln!
    Stellen Sie Möbel nicht direkt an kalte Außenwände, sondern lassen Sie mindestens 5 bis 10 Centimeter Platz.
  • Halten Sie die Temperaturen konstant!
    Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur, besonders in wenig genutzten Räumen. Vermeiden Sie es, Räume zu stark abzukühlen.
  • Reparieren Sie undichte Stellen sofort!
    Beheben Sie Lecks an Wasserleitungen, Dächern oder Fenstern umgehend, um Wasserschäden und die damit verbundene Schimmelgefahr zu vermeiden.
  • Nutzen Sie beim Kochen eine Dunstabzugshaube oder Lüftung!
    Schalten Sie die Haube oder den Ventilator ein, um den Dampf sofort nach außen zu leiten und die Feuchtigkeit zu reduzieren.
  • Verwenden Sie spezielle Farben oder Anstriche gegen Schimmel!
    In feuchten Räumen wie dem Badezimmer können Anti-Schimmel-Farben helfen, zu verhindern, dass sich Schimmel an den Wänden bildet.
  • Halten Sie den Keller trocken und gut belüftet!
    Verwenden Sie Entfeuchter in Kellern oder anderen feuchten Bereichen und lüften Sie auch dort regelmäßig.

Diese Versicherungen sind ebenfalls relevant bei Schimmel

Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung ist besonders für Immobilienbesitzer:innen relevant, da sie das Gebäude selbst absichert. Sind Teile der Bausubstanz betroffen, springt die Versicherung ein. So können Sie unter anderem einer erheblichen Wertminderung Ihrer Immobilie vorbeugen.

Wohngebäudeversicherung

Private Haftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung kann relevant sein, wenn Sie als Mieter:in den Schimmel verursacht haben und dadurch ein Schaden für Dritte (zum Beispiel Vermieter:innen oder Nachbar:innen) entsteht. Sollten Sie zum Beispiel nicht ausreichend lüften oder heizen und der so entstandene Schimmel auch auf die Nachbarwohnung übergreift, können Sie haftbar gemacht werden.

Private Haftpflichtversicherung

Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung ist im Zusammenhang mit Schimmel hilfreich, wenn es zu rechtlichen Streitigkeiten kommt. Schimmel kann zu Konflikten zwischen Mietern und Vermietern führen, vor allem wenn es um Fragen der Ursachenklärung, Mietminderung oder die Verantwortung für die Schimmelbeseitigung geht.

Rechtsschutzversicherung

Elementarversicherung

Die Elementarschadenversicherung ist ebenfalls eine wichtige Versicherung im Zusammenhang mit Schimmelbefall. Sie erweitert den Schutz einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung um Schäden, die durch Naturereignisse entstehen, zum Beispiel Hochwasser, Überschwemmungen oder Erdrutsche.

Elementarversicherung

Rechtliche Hinweise

Die Artikelinhalte werden Ihnen von AXA als unverbindliche Serviceinformationen zur Verfügung gestellt. Diese Informationen erheben kein Recht auf Vollständigkeit oder Gültigkeit. Bitte beachten Sie dazu unsere Nutzungsbedingungen.