Werte schaffen mit Spaßfaktor - Oldtimer fahren
Mit Checklisten zum Oldtimer-Kauf und Oldtimer winterfest machen
Sachwerte sind die Gewinner der Krisen, Oldtimer entwickeln dabei einen ganz besonderen Charme. Wer richtig kauft, kann Geld nicht nur wertstabil parken, sondern neben dem Genuss womöglich noch Gewinn einfahren. Oldtimer sind durchaus kein Privileg der Betuchten. Raten Sie mal, wer auf dem Marktbarometer DOX (Deutscher-Oldtimer-Index) die Hitparade der Wertsteigerung anführt: Es ist die „Ente“, der Citroën 2CV. Und auch der sogenannte Samba-Bus von VW aus den fünfziger Jahren legte ordentlich an Wert zu.
Alte Autos mit Charme und stabilen Werten
Spektakulär bleiben natürlich die illustren Modelle wie der Mercedes-Benz 300 SL mit Flügeltüren. Bei Auktionen zählen jedoch die Klassiker der oberen und unteren Kategorien im gleichen Verhältnis zu den Gewinnern: Neben Porsche 550, Bentley Blower, Maserati und Ferrari auch Evergreens des Alltags wie BMW 2002, Opel Kadett GT/E oder der Fiat 500.
Anders als Neuwagen, die in den ersten beiden Jahren rapide an Wert verlieren, gelten Oldtimer als relativ stabile Investition. Als reines Spekulationsobjekt ist ein Oldtimer dennoch zu schade. „Man sollte einen Klassiker nie als reine Geldanlage erwerben, sondern ihn genießen und den Wertzuwachs als erfreuliche Nebenwirkung betrachten.“ (Motor Klassik)
Wenn Oldtimer Gold wert sind – die wichtigsten Tipps von Oldtimer-Experten
Entscheidend beim Oldtimer-Kauf ist natürlich der Pflege- und Erhaltungszustand. Für den künftigen Marktwert stellen Experten noch fünf weitere Regeln auf (Quelle Handelsblatt):
- Rennhistorie zählt doppelt
- Noch existierende Marken sind mehr wert
- Sportwagen, Coupe, Roadster und Cabrio liegen vor Limousinen
- Geringe Stückzahl punktet
- Original-Zustand ist Bedingung
Der Zustand der Klassiker wird offiziell mit Noten bewertet. Note 1 steht für makellosen Zustand, Note 2 für guten Zustand mit leichten Gebrauchsspuren, Note 3 für einen Zustand mit normalen Spuren der Jahre. Note 4 gibt es für deutliche Verbrauchsspuren bei nur bedingter Fahrbereitschaft, Note 5 erhalten nicht fahrbereite Exemplare.
Experten raten, möglichst nicht unter Kategorie 3 zu kaufen, Top-Wiederverkaufspreise erzielen nur Wagen der Kategorien 1 und 2. Gute Noten machen sich nicht nur beim Werterhalt, sondern auch im Alltagsbetrieb bezahlt.
Checkliste mit weiteren Tipps zum Oldimer-Kauf
- Die Herkunft prüfen. Eine möglichst lückenlose Dokumentation von Herkunft, Reparaturen und Wartung ist wichtig.
- Einen Fachmann zu Rate ziehen. Die Markenclubs empfehlen Gutachter, die auf Oldtimer spezialisiert sind.
- Kühlen Kopf bewahren. Bei aller Begeisterung über einen Klassiker ist die Selbstprüfung wichtig: Passt der Wagen zu mir?
- Das veränderte Fahrgefühl testen. Nur bei einer ausgiebigen Probefahrt lässt sich feststellen, ob Fahreigenschaften und Sicherheitsausstattung wirklich den Vorstellungen entsprechen.
- Auf Originalität setzen. Authentischer Zustand bestimmt den Marktwert.
- Ersatzteil-Versorgung checken. Zahlreiche Hersteller bieten einen quasi lebenslangen ErsatzteilService an.
- Reparatur und Wartung einrechnen. Eine Faustregel unter Oldtimer-Kennern besagt, dass man rund zehn Prozent des Kaufpreises für anfallende Unterhaltskosten in Reserve haben sollte.
- Der Zustand entscheidet. Das heißt: Lieber beim Kauf etwas mehr investieren als letztlich bei aufwändigen Reparaturen und Restaurierungen nachzulegen.
- An die Zukunft denken: Schon beim Kauf ist es wichtig, eine Fachwerkstatt ins Auge zu fassen, die auf Oldtimer spezialisiert ist.
- Ältere Fahrzeuge haben in der Regel keinen Rostschutz und qualitativ schlechtere Bleche als heute, und brauchen daher, nicht nur im Winter, eine trockene und gut belüftete Unterkunft.
Jede Menge weitere Tipps rund um den Oldtimerkauf erfahren Sie hier in einer praktischen Checkliste zum downloaden.
Günstiger Oldtimer fahren mit Prädikat H
Das H-Kennzeichen ist die günstigste Betriebsform für einen Oldtimer. Der einheitliche Steuersatz beträgt hier nur 192 Euro. Seit November 2011 wird der H-Status allerdings unter strengeren Bedingungen vergeben. Voraussetzung für das steuerbegünstigte Kennzeichen ist mindestens die Zustandsnote 2. Das nötige Oldtimer-Gutachten stellen Prüforganisation wie Classic Data, Dekra, TÜV oder KÜS aus. Die Erstzulassung muss mindestens 30 Jahre zurückliegen, es dürfen keine Umbaumaßnahmen mit modernen Teilen erfolgt sein.
Leidenschaft Oldtimer-Clubs und Oldtimer-Veranstaltungen
Was macht die Magie von Oldtimern für ihre Besitzer aus? Viele möchten mit dem Wagen eine alte Zeit, eine Tradition und gute Qualität wieder aufleben lassen und sich mit dem Auto dort hinein versetzen. Sicher ist: Die guten alten Stücke möchten gefahren werden. Wohin? Wir haben uns ein bisschen für Sie umgeschaut und einige feine Ziele für Oldtimer-Besitzer zusammengestellt.
Jedes Wochenende finden in Deutschland dutzende Termine rund um alte Autos statt: Ob Trabbitreffen in Zwickau, der Wiege ihrer Entstehung oder im Nachbarland Österreich das Oldie-Traktorentreffen in den luftigen Höhen des Großglockner.
Oldtimer-Rennen wie die legendäre italienische „1000 Miglia“ von Brescia nach Rom, Mekka für alle Oldtimer-Anhänger, ziehen Tausende von Besuchern an. Rallyes bieten Vergnügen und Geselligkeit unter Gleichgesinnten. Im Voralpenland lockt unter anderem die 10-Seen-Classic-Ralleye Teilnehmer von überall her.
In jeder deutschen Stadt scheint es mindestens einen Oldtimerclub zu geben, teilweise orientieren sie sich an speziellen Marken, teilweise sind sie für alle Sammler offen. Hier tauschen sich die Oldtimer-Experten aus, unterstützen sich mit Tipps und Tricks, leihen sich seltene Spezialwerkzeuge, geben sich gute Adressen und Namen weiter, organisieren Ersatzteile, planen Reisen und Ausflüge.
Viele erfreuen sich bestimmt an diversen Oldtimer-Messen: Weltklasse ist dabei die Techno Classica in Essen, Messe für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff oder sehenswert die Veterama in Mannheim und die Technorama, die in Ulm, Hildesheim und Kassel stattfindet. Viel Vergnügen!
Die Oldtimer-Versicherung leistet Winterschutz inklusive!
Eine Ruheversicherung ist sinnvoll für Fahrzeuge im Winterlager, sagt der Bund der Versicherten, Deutschlands größte unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Auch in der Garage ist der liebe Oldtimer nicht vollkommen sicher vor Diebstahl und Schäden wie durch Sturm, Hagel, Feuer oder Explosionen.
Die Oldtimer-Versicherung von AXA bietet eine Ruheversicherung an, die bis zu einem Zeitraum von 18 Monaten kostenfrei enthalten ist und auf bis zu 24 Monate verlängert werden kann.
Die Oldtimer-Werte winterfest machen
Top-Ten Checkliste für den Oldtimer-Schutz
Die richtige Überwinterung trägt maßgeblich zum Werterhalt des Oldtimers bei. Im Stand können ärgerliche und vor allem kostspielige Schäden entstehen, die sich mit der richtigen Vorbereitung vermeiden lassen. „Wichtig dabei ist vor allem ein geeigneter Abstellplatz und die Durchführung der Arbeiten mit der nötigen Sorgfalt.“ sagt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung.
Hier können Sie Checkliste mit wichtigen Tipps zum Oldtimer-Schutz herunterladen.
- Der Standort: möglichst gleichmäßige temperiert (ca. 15 Grad°) und gut belüftet (ca. 40 % Luftfeuchte).
- Sauber, trocken und gepflegt: das Auto komplett waschen, gründlich trocknen und dabei auch
kleine Ritzen und Spalten in der Karosserie auf Restfeuchtigkeit kontrollieren. - Flüssigkeiten checken: volltanken (das verhindert Korrosion) und einen Ölwechsel vornehmen.
- Reifen schützen: den Reifenluftdruck um je ein Bar rundum erhöhen. Das Fahrzeug zur Entlastung
aufbocken oder alle paar Wochen von Hand ein wenig bewegen, um Standplatten zu vermeiden. - Den Speicher frisch halten: Batterie ausbauen, trocken und frostfrei lagern und regelmäßig entladen
und laden. - Dichtungen pflegen: Türdichtungen und Gummis mit Hirschtalg,Talkum, Vaseline oder Silikonspray
behandeln. - Alles frisch im Innenraum: Stoffsitze mit Spezialmittel (z.B. Textilreinigungs-Spray) reinigen, Lederausstattungen reinigen und mit Spezialfett dünn einreiben, die Fenster zur Belüftung möglichst
einen Spalt geöffnet lassen. - Entspannung fürs Cabrio: Cabrioverdeck trocknen, imprägnieren, die Gummidichtungen einfetten,
und das Verdeck einen Spalt geöffnet lassen, um die Spannung zu vermindern. - Locker bleiben: Handbremse lösen, damit sie im Winter nicht festrostet und Scheibenwischblätter
abklappen. - Und tschüss: das Fahrzeug mit staubdichtem Stoff (Leinen oder Baumwolle) oder atmungsaktiver
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