AXA Ruhestand-Barometer 2010: Kinder motivieren Deutsche zur Altersvorsorge
Wissen zum Renteneinkommen überdurchschnittlich gut / 54 Prozent der befragten deutschen Erwerbstätigen bislang ohne private Altersvorsorge / Deutsche im internationalen Vergleich "Frühplaner", aber "Wenigsparer"
21.12.2010
Das aktuelle "AXA Ruhestand-Barometer 2010" untersucht zum fünften Mal in Folge die Erwartungen, Wünsche und Einstellungen von Erwerbstätigen und Ruheständlern bezüglich des Lebensabschnitts "Ruhestand". Die repräsentative, internationale Studie wurde im Auftrag von AXA von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) in insgesamt 13 Ländern durchgeführt und heute unter www.AXA.de/Ruhestand-Barometer veröffentlicht.
Nachwuchs veranlasst viele Deutsche fürs Alter vorzusorgen
Die Deutschen sind Familienmenschen - auch in Bezug auf ihre Altersvorsorge. Das AXA Ruhestand-Barometer zeigt: Neben der hauptsächlichen Sorge um sinkende gesetzliche Renten ist es vor allem der Nachwuchs, der 39 Prozent der befragten Erwerbstätigen motiviert, sich finanziell fürs Alter abzusichern. Bei den 25- bis 34-Jährigen geben sogar 50 Prozent dies als Hauptgrund an. Neben den Deutschen sehen nur noch die Franzosen und Spanier mit jeweils 49 Prozent der befragten Erwerbstätigen Kinder als Hauptgrund an, für das Alter vorzusorgen.
In vielen anderen Ländern hingegen ist häufig ein runder Geburtstag der Anlass zum Vorsorgestart, zum Beispiel in Japan (58 Prozent), Spanien (63 Prozent), Großbritannien (59 Prozent) und den USA (52 Prozent). In Deutschland spielt dieser Auslöser keine nennenswerte Rolle.
Rentenhöhe ist 62 Prozent der deutschen Erwerbstätigen bekannt
62 Prozent der befragten deutschen Erwerbstätigen geben an, genau oder ungefähr zu wissen, wie hoch ihre gesetzliche Rente sein wird, während 38 Prozent überhaupt keine Vorstellung vom zu erwartenden Renteneinkommen haben. Damit fühlen sich die Deutschen zusammen mit den Schweizern (63 Prozent) im internationalen Vergleich mit Abstand am besten über ihr zu erwartendes gesetzliches Renteneinkommen informiert. Zum Vergleich: In Spanien haben 75 Prozent der Erwerbstätigen keine Vorstellung ihrer künftigen Rente, in Großbritannien sind es 72 Prozent, in Frankreich 71 Prozent.
Die Hälfte der jüngeren Erwerbstätigen in Deutschland im Alter von 25 bis 34 Jahren glaubt nicht, dass die staatliche Rente im Ruhestand später für sie ausreichen wird. Rund 50 Prozent dieser Altersgruppe erwarten deshalb, einen Großteil des Ruhestandseinkommens aus privater Vorsorge beziehen zu müssen.
Hälfte der deutschen Erwerbstätigen bislang ohne private Altersvorsorge
Dennoch folgt dieser Erkenntnis kein konsequentes Handeln: Insgesamt hat sich der Beginn der privaten Altersvorsorge in Deutschland bei vielen Erwerbstätigen verzögert. Im Jahr 2007 hatten bereits 72 Prozent mit Anfang 30 vorgesorgt, heute sind es nur noch 46 Prozent, die dies angeben. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich über die Hälfte der deutschen Erwerbstätigen (54 Prozent) noch nicht um die Altersvorsorge gekümmert hat. 34 Prozent der Befragten planen, erst im Alter von durchschnittlich 48 Jahren mit der Vorsorge starten zu wollen, während jeder Fünfte angibt, gar nicht fürs Alter vorsorgen zu wollen.
Rund 3.900 Euro pro Jahr - nur vorletzter Platz für deutschen Sparbetrag
Auch beim Vorsorgesparen zeigt sich deutlich die Diskrepanz zwischen Wissen und Wollen auf der einen sowie Handeln beziehungsweise handeln können auf der anderen Seite. Deutsche Erwerbstätige beginnen laut Befragung im Alter von durchschnittlich 32 Jahren mit der privaten Altersvorsorge und gelten im Ländervergleich als "Frühplaner". Allerdings gehören sie nicht zu den fleißigen Sparern - obwohl sie die Notwendigkeit zur finanziellen Vorsorge fürs Alter erkannt haben (91 Prozent).
Erwerbstätige in Deutschland sparen jährlich im Durchschnitt ca. 3.900 Euro pro Haushalt für die Altersvorsorge. Damit liegen sie international auf dem vorletzten Platz. Lediglich die befragten Franzosen legen mit rund 2.100 Euro pro Jahr noch weniger fürs Alter zurück.
Das AXA Ruhestand-Barometer
Das AXA Ruhestand-Barometer ist eine quantitative Umfrage zur Bevölkerungseinstellung zum Lebensabschnitt "Ruhestand". Die Studie führte die Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) im Auftrag von AXA im März und April 2010 durch. International wurden insgesamt 13.123 Personen in 13 Ländern befragt. Dazu zählen neben Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Japan, Spanien, Schweiz, Großbritannien, USA, Tschechische Republik, Ungarn, Polen und die Slowakische Republik. In Deutschland interviewte die GfK 501 Erwerbstätige ab 25 Jahren sowie 500 Ruhe- und Vorruheständler bis 75 Jahre.
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