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AXA Pressemitteilung

AXA Mental Health Report: Rund jede vierte psychisch erkrankte Frau wird nicht behandelt

27.03.2025

Studien

  • 37 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer bezeichnen sich als psychisch erkrankt.
  • Von den betroffenen Frauen geben 24 Prozent an, dass ihre Krankheit nicht behandelt wird. Unter den betroffenen Männern sind es 15 Prozent.
  • Während bei betroffenen Männern Depressionen vorwiegen (37 Prozent), sind Frauen vermehrt durch Angststörungen (38 Prozent) beeinträchtigt.
  • Das Stresslevel von Frauen bleibt auf hohem Vorjahresniveau, während es bei Männern gesunken ist.
  • Frauen in den Wechseljahren haben nur wenig Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem, wenn es um rechtzeitige Unterstützung bei psychischen Erkrankungen geht.

Rund vier von zehn (37 Prozent) Frauen aber noch nicht einmal jeder dritte Mann (31 Prozent) geben an, aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsneurosen oder anderen psychischen Erkrankungen zu leiden. Bereits im letzten Jahr bezeichneten sich mehr Frauen (33 Prozent) als Männer (28 Prozent) als psychisch erkrankt, die Betroffenheit stieg jedoch bei beiden Geschlechtern ähnlich an. Bei der Frage, welche psychische Erkrankung am meisten beeinträchtigt, wiegen bei Männern Depressionen (37 Prozent) vor, während Frauen vermehrt Angststörungen (38 Prozent) angeben. Deutlich mehr Männer (12 Prozent) als Frauen (5 Prozent) geben hingegen an, am meisten durch Drogenmissbrauch beeinträchtigt zu sein. Zu diesen Ergebnissen kommt der fünfte AXA Mental Health Report, für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage ab 18 Jahren in Deutschland und fünfzehn weiteren Ländern durchgeführt hat.

Mehrheit der Frauen sieht sich als gut informiert zu psychischen Erkrankungen, rund jede vierte Betroffene wird jedoch nicht behandelt

 
Insgesamt zeigen sich Frauen besser über ihre Möglichkeiten bei einer psychischen Erkrankung informiert. Eine deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Frauen aber nur 63 Prozent der Männer geben an, gut informiert darüber zu sein, was bei psychischen Problemen oder Erkrankungen zu tun ist. So ist es überraschend, dass rund jede Vierte der betroffenen Frauen (24 Prozent) aktuell gar keine Behandlung ihrer Erkrankung erfährt, während es unter den betroffenen Männern nur 15 Prozent sind.

Die Diskrepanz zwischen dem Wissen zu möglicher Hilfe und tatsächlicher Inanspruchnahme von Behandlungsmöglichkeiten bei Frauen ist alarmierend. Die Hemmschwelle, sich mit der eigenen Genesung auseinanderzusetzen, ist laut der Befragung bei Frauen noch einmal höher. Der Heilungsprozess bei psychischen Erkrankungen erfordert zusätzlichen Aufwand von Kraft und Energie, Ressourcen die vielen Frauen in ihrem herausfordernden Alltag fehlen“, kommentiert Dr. Petra Rodenbücher, Betriebsärztin bei AXA in Deutschland, die Studienergebnisse.

Bei der Frage nach möglichen Faktoren, die das individuelle mentale Wohlbefinden beeinflussen, zeigen sich erneut Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So haben eine mangelnde finanzielle Sicherheit und Unsicherheiten im Job für 45 Prozent der Frauen aber nur 36 Prozent der Männer negative Auswirkungen auf ihr mentales Wohlbefinden. Ähnlich verhält es sich mit der Ungewissheit über die Zukunft in unserer sich schnell verändernden Welt. Jede zweite Frau (50 Prozent) aber nur vier von zehn Männer (41 Prozent) sehen diese als negativen Einfluss auf ihr psychisches Wohlbefinden.

Frauen haben mehr Stress und mehr Selbstzweifel
 
Die erhöhte Belastung von Frauen zeigt sich auch im erhobenen Stresslevel. Während das Stresslevel der letzten zwölf Monate auf einer Skala von eins bis zehn unter Frauen bei durchschnittlich 5,8 lag, erreicht die Skala bei Männern lediglich 4,9. Damit bleibt das Stresslevel von Frauen auch in diesem Jahr unverändert hoch, während es bei Männern gesunken ist (Vorjahreswert 5,3). Unter den berufstätigen Frauen liegt das Stresslevel sogar noch höher bei 6,0. Auch berufstätige Männer geben an, unter mehr Stress zu leiden. Ihr Stresslevel liegt bei 5,4.

Stress hat grundsätzlich keinen Krankheitswert. Chronifizierte Stressreaktionen, also Dauerstress, stellen aber ein enormes gesundheitliches Risiko dar. Wir müssen deshalb für regelmäßige Phasen der Entspannung und Regeneration sorgen, besonders in Phasen von länger andauernden hohen Anforderungen, um physisch und psychisch gesund zu bleiben und zum Beispiel einer sogenannten Stressdepression vorzubeugen“, erklärt Dr. Petra Rodenbücher weiter.

Neben dem Stresslevel werden in der Studie weitere mögliche Faktoren abgefragt, die auf psychische Erkrankungen hindeuten können. Auch hier sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern deutlich. So geben über drei Viertel der Frauen (69 Prozent), aber deutlich weniger Männer (57 Prozent) an, in den vergangenen vier Wochen zumindest manchmal nur schwer zur Ruhe gekommen zu sein. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Frauen und rund die Hälfte (53 Prozent) der Männer geben außerdem an, in letzter Zeit zu Überreaktionen geneigt zu haben. Mehr als vier von zehn Frauen (43 Prozent) aber nur rund jeder Dritte Mann (35 Prozent) sagen darüber hinaus, sie wären in den vergangenen Wochen nah an einer Panikattacke gewesen. Immerhin knapp die Hälfte (48 Prozent) der Frauen stimmt der Aussage „Mit Blick auf meine Stärken und Schwächen bin ich mit mir selbst zufrieden“ zu. Doch auch hier zeigen sich die Männer noch selbstsicherer. Unter ihnen liegt die Zustimmung mit 58 Prozent deutlich höher. 

Frauen in den Wechseljahren haben weniger Vertrauen ins deutsche Gesundheitssystem bei psychischen Erkrankungen
 
Auch wenn eine deutliche Mehrheit angegeben hat, gut informiert darüber zu sein, was bei psychischen Problemen oder Erkrankungen zu tun ist, zeigt sich insbesondere bei Frauen kurz vor den Wechseljahren eine Wissenslücke in Bezug auf die mögliche Inanspruchnahme konkreter Angebote. Rund jede zweite Frau zwischen 35 und 44 Jahren (51 Prozent) stimmt der Aussage „Wenn ich bei einer psychischen Erkrankung Hilfe bräuchte, wüsste ich, wie ich sie bekommen könnte“ zu. Frauen in dieser Altersgruppe setzen außerdem weniger auf Unterstützung durch Freunde und Familie. 55 Prozent der 35 bis 44-jährigen Frauen und auch 56 Prozent der 45 bis 54-Jährigen stimmen der Aussage „Ich vertraue meinen Freunden und meiner Familie, dass sie mir bei Bedarf psychische Unterstützung leisten“ zu. Unter allen Frauen lag die Zustimmung mit 61 Prozent deutlich höher.  Frauen in den Wechseljahren haben darüber hinaus auch weniger Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem bei mentalen Erkrankungen. Noch nicht einmal jede Vierte (23 Prozent) unter den 45 bis 54-jährigen Frauen stimmen der Aussage „Das öffentliche Gesundheitssystem in meinem Land bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen zeitnahe Unterstützung“ zu. Zum Vergleich: Bei erwachsenen Frauen unter 25 liegt die Zustimmung fast doppelt so hoch bei 40 Prozent.

AXA Angebote im Bereich mentale Gesundheit

AXA bietet im Geschäftsfeld Corporate Employee Benefits (CEB) attraktive Angebote zur Bindung, Gewinnung und Absicherung von Mitarbeitenden – in den Bereichen betriebliche und internationale Krankenversicherung sowie betrieblicher Altersversorgung. In der betrieblichen Krankenversicherung bietet AXA jetzt auch den neuen Servicebaustein „Mentale Stärke“, über den versicherte Arbeitnehmer:innen etwa mit qualifizierten Expert:innen in direkten Austausch zu persönlichen und mentalen Problemen gehen können.

AXA hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Aufmerksamkeit für das Thema mentale Gesundheit zu schaffen und für mögliche Risken in diesem Kontext zu sensibilisieren. Mit dem AXA Mind Health Self-Check bietet der Versicherer dafür ein Instrument, das das Bewusstsein der Menschen für ihre eigene psychische Gesundheit schärfen soll. Der kostenlose Fragebogen bietet eine erste Einschätzung dazu, wie es um die persönliche mentale Gesundheit bestellt ist. Nutzer:innen erhalten darüber hinaus konkrete Angebote und nächste Schritte, um das eigene mentale Wohlbefinden zu verbessern. Mehr unter: mindhealthselfcheck.axa.com/de

Der AXA Research Fund ist die globale Wissenschafts-Initiative der AXA Gruppe. Sie wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Finanzierung von Forschung in den Schlüsselbereichen Klima und Umwelt, Sozioökonomie und Gesundheit zu unterstützten – darunter auch Forschung zur mentalen Gesundheit. Weitere Informationen zum AXA Research Fund und den unterstützten Forschungsprojekten unter: axa-research.org

Über den AXA Mental Health Report

 
Für den internationalen AXA Mental Health Report hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von AXA vom 8. Oktober bis 11. November 2024 2.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ online befragt. Neben Deutschland wurden Ergebnisse in fünfzehn weiteren Ländern aus Europa, Asien und Nordamerika ermittelt. Der AXA Mental Health Report wurde bereits zum fünften Mal in Folge erhoben. Die Studie ermittelt Aussagen zum mentalen Gesundheitszustand der Bevölkerung und sensibilisiert für mögliche Risiken der mentalen Gesundheit.

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Die Rechte an den auf dieser Seite bereitgestellten Bildern und Dokumenten stehen ausschließlich der AXA Konzern AG und der AXA Gruppe, Paris zu. AXA stellt dieses Bildmaterial ausschließlich Journalisten zur Verfügung. Die Verwendung ist auf redaktionelle Beiträge in deren deutschsprachigen Druckerzeugnissen oder in deren in Deutschland erstellten und betreuten Internetseiten beschränkt.

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Daniela BEHRENS

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