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Nur jeder siebte Berufstätige sieht sich noch ausreichend für den Pflegefall abgesichert

  • Analyse offenbart starke Abnahme gegenüber dem Vorjahr beim Thema Pflegefall-Absicherung.
  • Vergleich aller Bundesländer zeigt: Erwerbstätige in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sehen sich bundesweit noch am besten abgesichert.
  • Thüringen, Berlin und Hamburg bilden die Schlusslichter.
  • Insgesamt kein Ost-/ West-Gefälle.
Grafik Absicherung im Pflegefall

Nur jeder siebte Berufstätige in Deutschland (15 Prozent) sieht sich für den Fall einer Pflegebedürftigkeit ausreichend abgesichert. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) sagt, dass ihm für eine ausreichende Vorsorge die Mittel fehlen bzw. fehlten. Gegenüber 2016 ist das ein deutlicher Anstieg: Vor zwölf Monaten sah sich noch jeder fünfte Berufstätige (22 Prozent) ausreichend abgesichert und 29 Prozent fühlten sich wegen fehlender Mittel dazu nicht in der Lage.
 
Noch ausgeprägter als unter Erwerbstätigen ist die Entwicklung unter Rentnern und Pensionären in Deutschland. Hier schnellte die Zahl derer, die sich für den Pflegefall nicht ausreichend abgesichert sehen, von 31 Pro­zent im Vorjahr auf jetzt 43 Prozent. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die ihre Vorsorge als ausreichend betrachten, von 29 auf 23 Prozent.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse im Rahmen des diesjährigen AXA Deutschland-Report, der seit 2015 jährlich repräsentativ in allen 16 Bundesländern die Einstellungen und Verhaltens­weisen von Berufstätigen und Ruheständlern in den Bereichen Ruhestandsplanung und -management ermittelt.

„Es gibt bei der Absicherung der Pflegebedürftigkeit große regionale Unterschiede innerhalb Deutsch­lands", erklärt Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im AXA Konzern. „So glauben Berufstätige in den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern mit 22 Prozent und Schleswig-Holstein mit 19 Prozent deutlich häufiger als in anderen Bundesländern, ausreichend für diesen Fall vorgesorgt zu haben.“

Nur halb so oft und damit bundesweit am seltensten ist das dagegen bei Berufstätigen in Thüringen, Berlin und Hamburg der Fall (9 bzw. jeweils 11 Prozent). In diesen drei Bundesländern geben jedoch besonders viele Befragte auch an, die Vorsorge-Problematik für den Pflegefall „bisher nicht gesehen und daher nicht geregelt zu haben."

Die Befragung erfasst alle Personen, die das Risiko einer Pflegebedürftigkeit umfassend absichern wollen, also über alle Vorsorgeformen beziehungsweise auch über eventuell bereits vorhandene Pflegeversicherungen hin­aus.

Regional unterschiedliche Auffassung zur Rolle des Staates

Der AXA Deutschland-Report enthüllt ebenfalls, wie unterschiedlich innerhalb der 16 Bundesländer die Rolle des Staates bei der Absicherung des Pflegefallrisikos beurteilt wird. So sehen in Mecklenburg-Vorpommern nur acht Prozent der Berufstätigen den Staat in der Pflicht, für sie im Pflegefall bei unzureichender eigener Vorsorge einzuspringen. In Bayern sagen die Berufstätigen dies dagegen fast drei Mal so häufig (22 Prozent). Auch insgesamt wird unter Erwerbstätigen in Ostdeutschland seltener eine staatliche Verantwortung gesehen als in Westdeutschland.

Groß ist aber in dieser Frage der Unterschied zwischen der Gruppe der Berufstätigen und den schon im Ruhe­stand befindlichen Rentnern und Pensionären in Deutschland. Während die Ruheständler nur zu neun Prozent den Staat in der Verantwortung für den individuellen Pflegefall bei eigener unzureichender Vorsorge sehen, ist das unter Berufstätigen fast doppelt so häufig der Fall (15 Prozent).

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