Steuererklärung für Studenten
Eine Steuererklärung als Student?!
Lohnt sich dieser lästige Papierkrieg mit den Steuerunterlagen auch für Studenten? Ja – denn sofern du Steuern zahlst, bekommst du mit einer Steuererklärung wahrscheinlich Geld zurück.
Deine erste Steuererklärung
Jahrelang hast du es bei deinen Eltern beobachtet: Eine Steuerklärung zu machen, ist kein Spaß. Quittungen sammeln und ordnen, unübersichtliche Formulare und Zahlenhuberei, die Zeit und Nerven kostet. Trotzdem sollten sich auch Studenten dem Aufwand stellen – weil sie oft Rückerstattungen vom Finanzamt erhalten. Die meisten Studenten wie auch Schüler sind nicht verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Lediglich wer selbstständig arbeitet, Einkünfte aus Mieteinahmen oder Kapitalerträge oberhalb des Grundfreibetrags hat, muss sich dem alljährlichen Prozedere unterwerfen. Der Grundfreibetrag liegt im Jahr 2016 bei 8.652,- Euro. Jährliche Einkünfte bis zu dieser Höhe sind komplett steuerfrei.
Wer darf auf Rückzahlung hoffen?
Die erste Regel lautet: Nur, wer Steuern gezahlt hat, darf auch damit rechnen, etwas zurückzubekommen. Wer also einen steuerfreien Minijob mit einem maximalen Einkommen von 450,- Euro monatlich ausübt, braucht sich keine Gedanken um seine Steuererklärung machen. Die meisten Studenten arbeiten aber zumindest in den Semesterferien deutlich mehr. Sie verdienen dann folglich auch mehr und müssen Lohnsteuer bezahlen, die automatisch an das Finanzamt abgeführt wird. Diese Lohnsteuer - oder einen Teil davon – kannst du dir über eine Steuererklärung zurückholen. Wenn du theoretisch im Sommer einen Monat Vollzeit gearbeitet und vielleicht brutto 1.600,- Euro verdient hast, sind davon Steuern abgegangen.
Weil dein Gesamtjahreseinkommen aber trotzdem unter dem Steuerfreibetrag von 8.652,- Euro liegt, wirst du deine Steuer komplett zurückbekommen; die Beiträge zur Sozialversicherung werden nicht erstattet. Wenn du mehr verdient hast, kannst du ab deinem Zweitstudium, etwa während du deinen Master machst, zumindest Ausgaben als Werbungskosten oder Sonderausgaben geltend machen. Das bedeutet nicht, dass du deine Investitionen in Bücher, Monatstickets & Co. vollständig ersetzt bekommst. Aber diese Kosten verringern dein zu versteuerndes Jahreseinkommen und damit deine Steuerlast.
Fristen und Hilfe
Eine Steuererklärung muss grundsätzlich bis zum 31. Mai des Folgejahres beim zuständigen Finanzamt eingehen. Wer jetzt also darüber nachdenkt, seine Steuererklärung für 2015 zu bearbeiten, muss bis Ende Mai 2016 damit fertig sein. Im obigen Beispiel hättest du allerdings vier Jahre Zeit, dir diese Lohnsteuer erstatten zu lassen. Angesichts der unterschiedlichen Formulare und Anhänge ist es auf jeden Fall ratsam, möglichst früh loszulegen. Solltest du dabei feststellen, dass du nicht zurechtkommst, kannst du dir Hilfe holen. Eine erste Anlaufstelle sind vor allem die Lohnsteuerhilfevereine, die es in vielen Städten gibt und denen man gegen eine günstige Jahresgebühr beitreten kann.
Wenn du nebenbei selbstständig arbeitest und vielleicht ein kleines Start-up betreibst, dürfen Lohnsteuerhilfevereine deine Steuererklärung nicht machen. Du suchst dann besser einen Steuerberater auf. Das Honorar eines Steuerberaters ist teurer und setzt sich aus dessen zeitlichem Aufwand und deiner Einkommenshöhe zusammen. Ein Steuerberater lohnt sich nur, wenn er mindestens so viel für dich herausholt, wie er selbst in Rechnung stellt – sonst zahlst du womöglich drauf. Die Frist für eine Steuererklärung vom Profi verlängert sich ggf. automatisch bis zum 31. Dezember.
Mit der richtigen Steuersoftware geht’s ganz einfach
Eine ganze Reihe an Steuerprogrammen erleichtert dir den Umgang mit Datensalat und Zahlenkolonnen. Steuersoftware gibt es für den PC, als Weblösung oder als App. Ein Programm für den PC hat den Vorteil, dass deine Daten am sichersten sind – denn sie befinden sich nur auf deiner Festplatte. Daten, die du bei anderen Anbietern eingibst, musst du entweder selbst wieder löschen oder sie verfallen erst nach langer Zeit automatisch. Auf Online-Tools und Apps hast du dafür den intuitiveren, ortsunabhängigen Zugriff. Entscheide selbst, was dir wichtiger ist. Computerfachmagazine wie Computerbild oder Chip aber auch das ZDF-Verbrauchermagazin WISO prüfen regelmäßig die Qualität, Funktionalität und Zuverlässigkeit von neuer Steuersoftware. In diesen Tests erfährst du alle Details, die für deine Kaufentscheidung wichtig sind.
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