TV-Konsum: 10 Regeln für Kinder vor dem Fernseher
Das Fernsehen ist trotz starker Konkurrenz durch Computer, Internet und Smartphones noch immer das Medium Nr.1 für Grundschulkinder und Teenager: 79 Prozent der 6- bis 13-Jährigen schauen fast täglich fern. Damit der TV-Konsum nicht überhand nimmt, und die Kinder in ihrer Entwicklung schädigt, sollten Eltern zehn Regeln beherzigen.
1. Kein Fernsehen unter drei Jahren
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt ausdrücklich: Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen oder gar Computer spielen. Kinder sind in diesem Alter damit beschäftigt, ihre eigene reale Umgebung zu erkunden, sie können TV-Inhalte noch nicht richtig einordnen.
2. TV-Konsum: Je jünger desto kürzer
Vorschulkinder zwischen drei und fünf Jahren sollen nicht länger als eine halbe Stunde pro Tag vor dem Fernseher verbringen. Im Alter von sechs bis neun darf es schon mal bis zu einer Stunde sein. Von zehn bis zum Alter von 13 Jahren sollte nach 90 Minuten Schluss sein.
3. Die richtige Sendung wählen
Eltern tragen die Verantwortung dafür, dass ihr Kind nicht mit verstörenden Bildern in den Nachrichten oder brutalen Gewaltszenen konfrontiert wird. Deshalb sollten Kinder auch nicht einfach vor dem TV-Gerät geparkt werden. Je nach Alter des Kindes müssen die Eltern wissen, was gerade läuft. Darüber, welche Sendung für welche Altersgruppe geeignet ist, können sich Eltern bei der Programmberatung für Eltern Flimmo informieren.
4. Nur eine Sendung pro Tag
Um einer Reizüberflutung vorzubeugen, sollten sich Eltern mit ihren Kindern darauf einigen, dass sie sich eine bestimmte Sendung am Tag auswählen und anschauen. Danach wird der Fernseher abgeschaltet.
5. Feste Fernsehzeiten vereinbaren
Morgens nach dem Aufstehen, bei den gemeinsamen Mahlzeiten oder unmittelbar vor dem Schlafengehen ist nicht die richtige Zeit zum Fernsehen. Eltern sollten mit ihren Kindern vielmehr ein Zeitfenster für den TV-Konsum ausmachen. Am besten am späten Nachmittag und erst dann, wenn alle Hausaufgaben erledigt sind.
6. Sendungen einteilen
Manche TV-Sender strahlen gern mehrere Folgen einer Serie hintereinander aus, so dass man schon mal den Überblick verliert, wie lange das Kind bereits „seine“ Sendung anguckt. Dem kann man einen Riegel vorschieben, indem man vorher eine feste tägliche Fernsehzeit vereinbart, oder Sendungen aufnimmt und aufteilt.
7. Mit den Kindern zusammen fernsehen
Gerade kleinere Kinder sollten nicht allein vor dem Fernseher gelassen werden. Das gemeinsame Fernsehen ermöglicht es, sich direkt über das Gesehene zu unterhalten. Außerdem hilft es Eltern abzuschätzen, welche Sendungen und Filme für das eigene Kind schon geeignet sind. Denn allgemeine Altersempfehlungen können die individuelle Situation und Entwicklung von Kindern nicht berücksichtigen.
8. Kein TV im Kinderzimmer
Fernsehgeräte gehören nicht ins Kinderzimmer. Sie sollten im Wohnzimmer oder in einem anderen Raum stehen, den die Familie gemeinsam nutzt.
9. Auch mal eine Ausnahme machen
Zu bestimmten Anlässen dürfen sich Eltern ruhig einmal großzügig zeigen. Vor allem an den Weihnachtstagen und an Silvester laufen sehr viele Sendungen und Filme für Kinder. Wenn Kinder dann ausnahmsweise mal etwas länger fernsehen dürfen als sonst, ist das vertretbar. Hauptsache, die TV-Regeln werden danach wieder eingehalten.
10. Dranbleiben!
Konsequent zu bleiben ist immer eine Herausforderung für Eltern. Am Ende lohnt es sich aber meist. Sind die Regeln einmal akzeptiert, brauchen Kinder sich ihre Lieblingssendung nicht mehr „erkämpfen“, und Eltern müssen nicht mehr ihre Hoheit über die „Off“-Taste verteidigen.