Jugendliche alleine unterwegs – Tipps für ein sicheres Gefühl
Ausgehen, sich mit Freunden treffen, alleine unterwegs sein – viele Eltern lassen ihren Kindern bewusst diese Freiheiten, auch wenn das für sie schlaflose Nächte bedeutet. Begleit-Apps wie „WayGuard“ von AXA können sowohl den Jugendlichen als auch Eltern Sicherheit vermitteln. Aber was lässt sich darüber hinaus für das sichere Gefühl tun? Darüber hat die AXA Kindersicherheitsinitiative mit Kriminalhauptkommissarin Nina Bockheiser von der Polizei Köln gesprochen.
Frau Bockheiser, wenn Teenies und Jugendliche alleine unterwegs sind – was sorgt für Sicherheit?
Es ist ziemlich banal, aber dennoch wesentlich: Mitzubekommen, was um sie herum passiert, ist einer der wichtigsten Sicherheitsaspekte für Jugendliche. Dabei ist Alkohol ähnlich kontraproduktiv wie der auf das Smartphone gesenkte Blick oder Stöpsel in den Ohren. Das bringt Jugendliche - übrigens genauso wie Erwachsene - in Situationen, die gefährlich werden können – und das nicht nur im Straßenverkehr. Denn Gefahren bahnen sich an. Wenn man sie mitbekommt, kann man in der Regel darauf reagieren.
Immer mehr Menschen, ob Jugendliche oder Erwachsene, nutzen Begleit-Apps wie „WayGuard“. Was ist aus Ihrer Sicht der wesentliche Vorteil?
Aus polizeilicher Sicht liegt der größte Vorteil in der Geo-Daten Übermittlung. Bei Notrufen kommt es häufig vor, dass Leute nicht erklären können, wo sie genau sind. Die Angaben sind oft so vage, dass man mit dem Streifenwagen erst nach dem Anrufer suchen muss. Dabei geht wertvolle Zeit verloren. Begleit-Apps wie „WayGuard“ lösen dieses Problem.
Ein anderer Aspekt ist eher psychologischer Natur. Wenn ich mich nicht alleine, sondern gut begleitet fühle, habe ich auch eine andere Körpersprache, eine andere Ausstrahlung. Wer mit geradem Rücken, nach vorne gerichtetem Blick und energischem Schritt über die Straße geht, dürfte aus Tätersicht das vermeintlich schwierigere Opfer sein.
Nun ist Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gerade im Teenie-Alter nicht selbstverständlich. Viele Jugendliche durchleben Phasen, in denen ein starkes Auftreten schwer fällt. Kann man das trainieren?
Absolut. In meinen Augen machen Selbstbehauptungs- oder auch Selbstverteidigungskurse Sinn. Denn alles was einmal geübt wurde, kann man zumindest in Teilen wieder abrufen. Klar, ich werde nicht in fünf Stunden zum Kampfsportler. Aber wie ich mich im Vorfeld verhalte oder wie ich agiere, wenn ich angegriffen werde, das ist schon in kurzer Zeit zu vermitteln. Und das Üben baut Hemmungen ab. Zum Beispiel trauen sich viele Mädchen und Frauen nicht, richtig laut zu schreien. Zu testen, welche Wucht die eigene Stimme haben kann, ohne dass jemand blöd guckt oder lacht, ist unheimlich viel wert.
Welche Tipps würden Sie Jugendlichen noch geben, damit sie auch alleine sicher unterwegs sind?
Nach wie vor sind es Klassiker, die Sicherheit bringen: Nicht alleine, sondern besser in Gruppen unterwegs sein. Bin ich doch alleine, suche ich die Öffentlichkeit. Das heißt: In der Bahn setze ich mich möglichst in den ersten Waggon, in die Nähe des Fahrers. Und im Ernstfall nutze ich die Notfallknöpfe oder die Notbremse. Wenn ich das Gefühl habe, dass mir jemand folgt, wechsle ich einfach mal die Straßenseite und sehe, was passiert. Und dann halte ich Ausschau nach sogenannten Rettungsinseln - die nächste Tankstelle oder zum Beispiel eine Pizzabude. Im Ernstfall kann ich nachts auch am nächsten Haus alle Namensschilder durchklingeln. Öffentlichkeit herzustellen ist der Schlüssel, denn genau die scheuen potentielle Täter.
Über „WayGuard“
Ein eigenes Team entwickelt bei AXA innovative Lösungen, die über das klassische Versicherungsgeschäft deutlich hinausgehen. Ziel ist es, im Alltag Sicherheit zu geben. Die App „WayGuard“ ist eine solche Lösung – die App ist seit Oktober 2016 kostenfrei für alle Android- und Applenutzer verfügbar, unabhängig davon, ob AXA Kunde oder nicht. App-Nutzer können sich jederzeit (24/7-Erreichbarkeit) an die professionelle Leitstelle wenden, wenn sie unterwegs sind und einen virtuellen Begleiter für den Heimweg an ihrer Seite wünschen. Im Notfall kann mit Hilfe des Anwender-Standorts ein präziser Notruf ausgelöst werden. Das Team „WayGuard“ kann die Position direkt an die Polizei übermitteln, so dass keine wertvolle Zeit mit Ortsbeschreibungen verloren geht. Der Notruf kann auch durch einen privaten, virtuellen Begleiter ausgelöst werden. Gemeinsam mit der Polizei Köln hat AXA Verhaltenstipps erarbeitet, die auf unangenehme Situationen vorbereiten beziehungsweise zur Prävention beitragen. Die App wurde als „Beste App Sicherheit 2016“ durch das Apps Magazin ausgezeichnet.
Weitere Informationen zu WayGuard unter: https://wayguard.de/
Nina Bockheiser arbeitet als Kriminalhauptkommissarin im Bereich Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Köln und veranstaltet Elternabende an Schulen oder Kindergärten. Zuvor hat sie viele Jahre im Bereich von Sexualdelikten ermittelt.
Die Stadt Köln stellt in der Broschüre „Stark trifft sicher“ seriöse Kursangebote vor. Die Selbstbehauptungskurse richten sich an Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren.