Kleinkind spielt an Schublade - Kindersicherheit

Tipps für Eltern rund ums Wasser

Tipps für Eltern rund ums Wasser

Obwohl Schwimmen zu den beliebtesten Freizeitsportarten zählt, beherrschen es immer weniger Menschen wirklich sicher. Die Zahl der Schwimmabzeichen hat sich in den letzten 20 Jahren fast halbiert und Verbände beklagen, es gäbe immer mehr „Halbschwimmer“, die dazu neigen sich zu überschätzen. Das trifft vor allem auf Jungs und Männer zu – 80 Prozent der Unfälle im Wasser betreffen sie.
 
Klar, es gibt Gründe für diese Entwicklung. Aber trotz alledem: Kinder lieben Wasser, den Urlaub am Meer oder die Erfrischung an heißen Sommertagen in Planschbecken und Pool.

  • Im Wasser gilt das Gleiche wie zuhause: Stille ist kein gutes Zeichen. Man kennt zwar aus Filmen Szenen mit wild winkenden oder um Hilfe rufenden Personen, sie haben aber mit der Realität wenig zu tun. Kinder ertrinken leise. Also: Nicht aus den Augen lassen!
  • Ertrinken ist keine Frage der Wassertiefe. Nicht nur Babys, auch Kleinkinder können schon in wenigen Zentimetern Wasser ertrinken. Sobald ihr Gesicht unter Wasser gerät, sind sie hilflos und können sich nicht selbst retten. Das hat unter anderem mit fehlenden Reflexen zu tun. Und es kommt immer wieder vor, dass Eltern ihre Kinder retten müssen: Im AXA Kindersicherheitsreport 2014 erzählten uns acht Prozent der Eltern davon. In fast allen Fällen war das Kind in Teich, Planschbecken oder Pool gefallen. Solche Unfälle lassen sich verhindern!
  • Das Seepferdchen ist ein toller Anfang. Sichere Schwimmer sind Kinder damit noch nicht. Schon andere Bedingungen als im Schwimmbad, zum Beispiel im See oder im Meer überfordern sie schnell. Daher müssen Eltern sie weiterhin gut begleiten und darauf achten, dass sie sich nicht überschätzen.
  • Große Geschwister spielen zusammen mit kleinen Geschwistern im Wasser? Super! Die Verantwortung dafür können sie aber nicht übernehmen. Und auch wenn Bademeister oder Rettungsschwimmer vor Ort sind: die Aufsicht ist und bleibt Job der Eltern.
  • Verlassen Sie sich nicht auf Schwimmhilfen: sie unterstützen lediglich das Schwimmen lernen, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken. Also bleiben Sie in Reichweite.
  • Luftmatratzen, ein Autoschlauch oder Gummitiere sind tolle Spielzeuge, verleiten aber dazu, sich zu weit aufs Wasser zu begeben. Wenn es dann mitten auf dem See anfängt zu zischen und die Luft rausgeht, kann es gefährlich werden.
  • Natürliche Gewässer wie das Meer, Seen oder Flüsse bergen noch ganz andere Gefahren als ein Schwimmbad, zum Beispiel gefährliche Strömungen. Ihnen sollte man mit besonderem Respekt begegnen. Das gilt auch für das Spielen am Ufer.
  • Übung macht noch immer den Meister. Wie wäre es mit einer Familienregel für den Schwimmbadbesuch: alle, die schon schwimmen können (ja, auch die Eltern J), müssen erst ein paar Bahnen ziehen, bevor es auf Wasserrutsche und Co geht. Selbst wenn es erstmal lange Gesichter gibt: so macht der Ausflug nicht nur Spaß, sondern auch richtig Sinn.