Kleinkind spielt an Schublade - Kindersicherheit

Trend zum Skihelm

Kinder machen es den Erwachsenen vor

Trend zum Skihelm | AXA

Kinder verletzten sich auf der Skipiste häufiger als Erwachsene. Wenn sie stürzen, fallen sie häufig auf den Kopf. Daher ist das Tragen eines Skihelmes besonders wichtig für die Kindersicherheit beim Skisport und in vielen Ländern Standard. Aber auch bei Erwachsenen setzt sich das Helmtragen mehr und mehr durch.

Laut Österreichischem Skiverband kommt es bei fast jedem zweiten verunfallten Kind auf der Skipiste zu Kopfverletzungen. Kein Wunder, denn schon bei Stürzen ohne Ski fallen sie aufgrund ihres Körperschwerpunktes oft auf den Kopf.  Daher ist gerade für Kinder das Tragen eines Helms auf der Piste so wichtig. Diese Botschaft ist in vielen Ländern inzwischen angekommen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen die Tragequoten bei Kindern inzwischen nur noch knapp unter 100 Prozent.

Erwachsene machen es den Kindern nach

Die Helmtragequoten der Kinder erreichen Erwachsene auf der Skipiste zwar noch nicht, aber in vielen Skigebieten sind auch Erwachsene ohne Kopfschutz inzwischen die Ausnahme. Andreas König, Sicherheitsexperte des Deutschen Skiverbands, sieht den Skisport dabei in komfortabler Situation: „In Deutschland fahren inzwischen über 80 Prozent der Erwachsenen mit Helm. Wir sehen, dass viele Skifahrer ein hohes Sicherheitsbewusstsein haben und bereit sind, in ihre Sicherheitsausrüstung zu investieren. Das haben wir vielen anderen Sportarten voraus.“ Die Überzeugungsarbeit der vergangenen Jahre, aber auch die schweren Skiunfälle von Michael Schumacher oder Dieter Althaus haben ein öffentliches Bewusstsein geschaffen.
 
Aber auch die Helmindustrie hat ihren Anteil an der positiven Entwicklung: „Moderne Helme sind heute angenehmer zu tragen als so manche Mütze: sie halten die Ohren warm, sind gleichzeitig gut belüftet, sie verrutschen nicht, sie geben der Skibrille Halt – das Tragen von Helmen ist heute einfach angenehm geworden“, erklärt König.

Helmpflicht oder nicht?

So wie Deutschland setzen auch viele andere Länder auf Überzeugungsarbeit und Freiwilligkeit, teilweise mit großem Erfolg. In manchen dieser Länder bestehen aber zumindest die Skischulen auf das Tragen von Helmen durch Kinder. Andere Länder haben eine gesetzliche Helmtragepflicht  eingeführt. Die wichtigsten Skidestinationen im Überblick:

Deutschland, Schweiz und Frankreich:  In diesen Ländern setzt man auf Aufklärung statt Pflicht. In Deutschland und der Schweiz fahren 99 Prozent der Kinder mit Helm. Bei den Erwachsenen liegen die Tragequoten zwischen 80 und 90 Prozent.
 
Österreich:  Hier gibt es eine Skihelmpflicht für Kinder bis 15 Jahre, die zum Beispiel auch beim Rodeln auf präparierten Pisten gilt. Allerdings ist die Umsetzung Ländersache, Tirol und Vorarlberg verzichten darauf.
 
Italien: Bereits seit 2005 gibt es die Helmpflicht für Kinder bis 14 Jahre, die von der Polizei auf den Pisten kontrolliert wird.  Bei Verstößen ist mit Skipassentzug und Bußgeldern bis zu 200 Euro zu rechnen.
 
Kroatien, Slowenien und Polen: In diesen drei Ländern gibt es eine  Helmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 15 und  in Polen bis 16 Jahren. Eltern, deren Kinder auf der Piste keinen Helm tragen, drohen ein Bußgeld und der Entzug des Skipasses.
 
Norwegen und Schweden: Auch die Kampagnen der Norweger haben überzeugt: 90 Prozent der Kinder unter 14 tragen einen Skihelm, ohne dass es eine gesetzliche Pflicht gibt. Einige Skigebiete in Schweden motivieren zum Helmtragen, in dem Kinder bis sieben Jahre mit Helm gratis mit dem Skilift fahren.
 
USA/Kanada: Auch in USA und Kanada gibt es keine Helmpflicht, aber Kampagnen zur Nutzung von Helmen bei Kindern und Jugendlichen.

Wie findet man den richtigen Helm? Wir haben die wichtigsten Tipps für Kinder zusammengestellt:

  • Achten Sie beim Helmkauf auf die europäische Norm EN 1077 und auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
  • Die Passform muss stimmen. Probieren Sie den Helm an, auch in Kombination mit Ski- und Sonnenbrille.
  • Der Helm darf auch mit offenem Kinnband beim Schütteln des Kopfes nicht wackeln oder verrutschen. Kinderhelme auf Zuwachs zu kaufen ist daher keine gute Idee. Stattdessen kann es eine gute und günstige Alternative sein, einen passenden Helm zusammen mit der Skiausrüstung auszuleihen.
  • Auch mit Helm sollten Umgebungsgeräusche noch gut hörbar sein. Nur so lernen Kinder, sich auf der Piste sicher zu bewegen.
  • Wichtig für Komfort und warme Hände: Ist der Verschluss auch mit Handschuhen kinderleicht zu öffnen?
  • Je auffälliger die Farbe, desto sichtbarer ist Ihr Kind für andere Wintersportler. Aber vor allem sollten Kinder ihren Helm schön und bequem finden. Denn dann gibt es auch beim Anziehen keinen Protest.