„Die kleine Marie wartet an Kasse drei auf ihre Mama!“
Wenn Kinder verloren gehen
Gerade war die Welt noch in Ordnung. Die vier Jahre alte Marie ist mit Mama, Papa und dem kleinen Bruder Emil ins Einkaufszentrum gefahren. Sie braucht viele neue Dinge für den Kindergarten. Es sind eine Menge Leute unterwegs. Marie soll immer die Hand am Buggy lassen, damit sie nicht verloren geht.
Mama und Papa bleiben an einem Kleiderständer mit Babysachen stehen. Mama dreht ein Kleidungsstück nach dem anderen hin und her, hält es Emil vor den Bauch, hängt es wieder weg, Papa gefällt es nicht. Mama nimmt ein anderes. Ist das langweilig!
Mit der Hand am Buggy, schaut Marie sich um. Hängt da im nächsten Gang nicht ein wundervolles Kleid mit einem glitzernden Einhorn? Vorsichtig geht Marie einen Schritt näher, damit sie besser erkennen kann, was da so magisch glitzert. Sicher kann es nicht schaden, wenn sie noch ein bisschen näher ran geht …
Es ist der Albtraum aller Eltern: Im Gewimmel eines Kaufhauses, Jahrmarkts oder Freizeitparks ist das Kind plötzlich nicht mehr zu sehen.
Da ist es hilfreich, wenn man schon vorher, je nach Alter des Kindes, ein paar Regeln vereinbart:
- Wenn Kinder schon die Uhr lesen können, kann man einen markanten Punkt ausmachen, an dem man sich zu jeder vollen Stunde trifft.
- Gerade bei kleineren Kindern kann man die Handynummer auf den Arm des Kindes schreiben. (Fall Sie im Ausland sind, an die Ländervorwahl denken!)
- Erklären Sie dem Kind, dass es sich an einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin wenden soll und wie man diese erkennen kann. In der Regel sind Mitarbeiter mit solchen Situationen vertraut, beruhigen das Kind und wissen, was zu tun ist.
- Ist niemand zu finden, raten Sie Ihrem Kind, eine Frau um Hilfe zu bitten, am besten eine andere Mutter. Üben Sie immer mal wieder mit Ihrem Kind, wer ein guter Ansprechpartner sein könnte. Das gibt Sicherheit für den Notfall.
- Man selbst sollte sich ebenfalls sofort an einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin wenden, so dass per Durchsage nach dem Kind gesucht werden kann.
- Behalten Sie Ihr Handy im Auge, wenn Sie die Nummer auf den Arm des Kindes geschrieben haben.
- Erklären Sie dem Kind, dass es nicht weiterlaufen soll, wenn es merkt, dass es die Eltern nicht mehr findet.
- Bitten Sie Passanten, Ihnen bei der Suche nach dem Kind zu helfen.
- Rufen Sie den Namen Ihres Kindes und vereinbaren Sie im Vorfeld mit Ihrem Kind, dass es nach Ihnen rufen soll.
In den meisten Fällen finden nach großem Schreck Eltern und Kind schnell wieder zueinander. Und dann: Bitte keine Vorwürfe! Der Schreck sollte reichen. Vielleicht hilft ein großes Eis, den ganzen Tag am Ende doch noch in guter Erinnerung zu behalten.