Silvesterfeuerwerk mit Kindern
Jede sechste Familie nimmt die Zulassungsbeschränkungen locker, zeigt der AXA Kindersicherheitsreport 2015
28.12.2015
Ab morgen liegen in Deutschland wieder für drei Tage Feuerwerkskörper in den Supermarktregalen. Damit müssen sich auch die Notaufnahmen wieder auf Unfälle mit Raketen, Böllern und Knallern einstellen. Auch Kinder und Jugendliche kommen mit den typischen Verletzungen an Händen, Ohren oder Augen in die Kliniken. Der AXA Kindersicherheitsreport 2015 zeigt, dass fast jede sechste Familie ihren Kindern erlaubt, Feuerwerk mit Zulassungsbeschränkung ab 18 Jahren zu zünden. Sechs Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren dürfen das sogar ohne Aufsicht. Rund die Hälfte der Eltern (52 Prozent) hingegen erlaubt ihren Kindern nur das Anzünden von Kinderfeuerwerk – ein Großteil davon begleitet seine Kinder dabei (43 Prozent).
„Mumpitz mit Feuerwerkskörpern“
Brandverletzungen durch Feuerwerkskörper gehören rund um Silvester zum Standard in der Notaufnahme. Betroffen sind vor allem erwachsene Männer sowie Jungen. Gerade auf sie üben Feuerwerkskörper scheinbar eine große Anziehungskraft aus. Im Rahmen der qualitativen Ärztebefragung des AXA Kindersicherheitsreports 2015 schätzen einige Mediziner die Verletzungen durch Feuerwerkskörper als eine typische Ursache von Verbrennungen ein: „Verbrennungen sehe ich eher bei Jugendlichen. Das sind dann meistens so, sagen wir die 12- bis 16-Jährigen, die irgendwelchen Mumpitz mit Feuerwerkskörpern betreiben [...]“, so ein Klinikarzt.
Besonders das Aufsammeln von Blindgängern führt immer wieder zu Unfällen: „Jedes Jahr zu Silvester kommen Jugendliche bei uns in die Notaufnahme, weil sie eben solche nicht abgebrannten Knaller gesammelt haben, die dann unerwartet in der Hand explodiert sind“, berichtet Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) und Kinderchirurgin an der Charité in Berlin. Meistens sind Hände, Augen oder Ohren bei Unfällen mit Silvesterfeuerwerk betroffen.
Der Reiz des Verbotenen
Aber wie lässt sich das verhindern? Ein Großteil der Eltern setzt darauf, Kinder in geschütztem Rahmen an den Umgang mit Feuerwerk heranzuführen. 43 Prozent erlauben das Anzünden von Kinderfeuerwerk unter Aufsicht. Der richtige Weg, findet Dr. Märzheuser: „Ganz wichtig ist wirklich, die Kinder schrittweise an Knallkörper heranzuführen, damit sie nicht in unbeaufsichtigten Momenten diesem Reiz erliegen. Denn dann ist die Gefahr gebannt, dass die Kinder hinter unserem Rücken loslaufen und Knaller sammeln“. Die Vorschriften zu ignorieren und Kinder mit Feuerwerk zugelassen ab 18 Jahren hantieren zu lassen, lehnt sie jedoch ab.
Jeder siebte im Rahmen des AXA Kindersicherheitsreports Befragte hält sein Kind für zu klein, um beim Silvesterfeuerwerk mitzumachen. Das betrifft im Wesentlichen Kinder im Alter von bis zu neun Jahren. Kleine Kinder oder Kinder, denen die Knallerei zu unheimlich oder zu laut ist, bleiben am besten mit einem Elternteil im Haus oder der Wohnung. Schließlich sind die Lichter am Himmel auch aus sicherer Entfernung heraus schön zu beobachten.
10 Tipps für ein sicheres Silvesterfeuerwerk:
- Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen
- Feuerwerkskörper niemals in der Hand zünden
- Nicht körpernah aufbewahren. Auch Knallerbsen haben in der Hosentasche nichts verloren
- Gebrauchsanweisung beachten und Sicherheitsabstand einhalten
- Nur im Freien böllern und Feuerwerk zünden. Auch Tischfeuerwerk muss explizit für Innenräume zugelassen sein
- Fenster und Türen geschlossen halten
- Nie auf Menschen oder Autos werfen oder zielen
- Blindgänger nicht erneut anzünden, frühestens nach zehn Minuten aufsammeln und in Wasser entsorge
- Feuerwerkskörper nie selbst basteln oder verändern
- Nur geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper verwenden. Diese erkennt man an der Registriernummer und dem CE-Zeichen in Verbindung mit der Kennnummer der Prüfstelle
Auf Facebook veröffentlicht die AXA Kindersicherheitsinitiative regelmäßig Tipps und Infos für den sicheren Alltag mit Kindern: www.facebook.com/AXAKindersicherheitsinitiative.
Über den AXA Kindersicherheitsreport
Jedes Jahr müssen 30.000 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von Verbrennungen oder Verbrühungen ärztlich behandelt werden, 6.000 werden sogar stationär im Krankenhaus versorgt. Die Verletzungen sind besonders schmerzhaft und können das Leben oft nachhaltig beeinträchtigen.
Für den dritten AXA Kindersicherheitsreport hat das Marktforschungsinstitut GfK im April 2015 1.007 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt im Rahmen einer repräsentativen, quantitativen Studie online befragt.
Ziel des AXA Kindersicherheitsreports 2015 ist es, ein grundsätzliches Verständnis zu Gefahrenwahrnehmung, Präventionsverhalten und Kenntnisstand der Eltern in Bezug auf Feuergefahren zu gewinnen, um sie für unterschätzte Gefahren zu sensibilisieren. Fachlich begleitet wurde die Studie durch die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der führenden Dachorganisation in Fragen der Unfallverhütung und Kooperationspartner von AXA.
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