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Mann fässt sich mit gequältem Gesichtsaudruck an die Brust

Ursachen von Kurzatmigkeit

Was steckt dahinter?

Phasen des erschwerten Atmens treten meist in leichtem oder vorübergehendem Ausmaß als natürliche körperliche Reaktion bei z.B. intensiver körperlicher Aktivität oder Stress auf. Dennoch gibt es auch schwerwiegendere Formen und Ursachen für Kurzatmigkeit. Um besser mit der Situation umgehen zu können, können Sie hier nachlesen, welche Faktoren und Umstände Kurzatmigkeit verursachen oder begünstigen können.

Was ist Kurzatmigkeit und wie äußert sie sich?

Kurzatmigkeit oder Dyspnoe bezeichnet eine erschwerte Atmung beziehungsweise das subjektive Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Gerade nach intensiver körperlicher Anstrengung sind viele Menschen kurzatmig. Das ist in diesem Fall völlig normal. Denn der Körper befindet sich in einer sogenannten Sauerstoffschuld und muss so schnell wie möglich den gestiegenen Sauerstoffbedarf abdecken und das produzierte Kohlendioxid abatmen – die Atemfrequenz wird deutlich erhöht. Tritt Kurzatmigkeit hingegen bei Ruhe oder nur geringer bis moderater körperlicher Belastung wie z.B. beim Treppensteigen auf, könnte dies ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein und für Betroffene eine enorme Belastung darstellen.

Kurzatmigkeit kann plötzlich auftreten oder sich allmählich über längere Zeit hinweg entwickeln. Die Intensität kann dabei stark variieren und reicht von leicht und fast unmerklich bis hin zu schwer und überwältigend, so dass die betroffene Person nach Luft ringen muss.

Einige der typischen (Begleit-)Symptome bei Kurzatmigkeit können sein:

  • Das Gefühl, außer Atem zu sein
  • Das Bedürfnis nach mehr Luft
  • Eine beschleunigte und flache Atmung
  • Das Gefühl von Enge in der Brust, als ob etwas Schweres darauf lasten würde
  • Zusätzlich können auch Erstickungsgefühle auftreten
  • Es kann zu Panik oder Angstzuständen kommen, welche die Symptome noch verschärfen

Symptome der Kurzatmigkeit
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Kann Kurzatmigkeit auch harmlos sein?

Kurzatmigkeit kann harmlos sein, wenn sie entsprechend Ihres Alters und Fitnesslevels wie oben beschrieben auf eine starke Anstrengung zurückzuführen ist. Wenn Sie allerdings häufiger und ohne erkennbaren Grund unter Kurzatmigkeit leiden, sollten Sie Ihre:n Ärzt:in aufsuchen, damit er oder sie herausfinden kann, was die Ursache Ihrer Luftnot ist.

Gerade wenn sich Ihr Gesundheitszustand oder Ihre Lebensweise in letzter Zeit nicht verändert hat und Sie neben der Kurzatmigkeit weitere Symptome wie Brustschmerzen oder Schwindel verspüren, wird Ihr:e Ärzt:in einige Tests durchführen, um die Ursache für die Kurzatmigkeit zu finden.

Ursachen für Kurzatmigkeit – was führt zur Atemnot?

Es gibt eine Vielzahl von möglichen Ursachen für Luftnot und Kurzatmigkeit, wie beispielsweise:

Infektionen und Entzündungen

  • Atemwegsinfektionen: Bronchitis, Covid und Grippe verursachen Kurzatmigkeit durch Entzündungen und erhöhte Schleimproduktion in den Atemwegen.
  • Lungenentzündung: Dies ist eine Infektion, welche die Lungenbläschen betrifft und ebenfalls meistens durch Bakterien oder Viren verursacht wird. Die Entzündung kann die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigen und Kurzatmigkeit verursachen.

Atemwegserkrankungen

  • Allergien: Allergische Reaktionen, z. B. auf Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben, verursachen Entzündungen, die zu verengten Atemwegen und Atembeschwerden führen.

  • Asthma: Bei Asthma kommt es ausgelöst durch bestimmte Reize zu einer reversiblen Verkleinerung des Durchmessers der unteren Atemwege. Gerade weil Asthma chronisch ist, gewöhnt sich der Betroffene an die Kurzatmigkeit und es kann dann bei Belastung plötzlich zu schwerer Atemnot kommen, wenn er medikamentös nicht richtig eingestellt ist.
  • COPD: Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist eine fortschreitende Atemwegserkrankung, bei der sich dauerhaft die Atemwege verengen und entzünden. Sie kann mit und ohne Lungenemphysem (Zerstörung der Lungenbläschen) auftreten. Die gestörte Sauerstoffaufnahme geht typischerweise mit Atemnot einher. Bei Verschlechterung sollten Betroffene sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
  • Interstitial Lung Disease (ILD) fasst eine Gruppe von über 200 Erkrankungen zusammen, die zu Entzündungen und Narbenbildung im Lungengewebe führen. Beispiele sind idiopathische Lungenfibrose und Sarkoidose.
  • Ein Lungenödem ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe, die durch Herzinsuffizienz, Lungeninfektionen oder andere Zustände verursacht werden kann. Das Lungenödem beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme und führt zu Atemnot.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der das Herz eine unzureichende Pumpleistung hat. Infolgedessen wird durch den Herzschlag nicht genügend sauerstoffreiches Blut in den Körper befördert, was Kurzatmigkeit und Müdigkeit verursachen kann.

  • Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern können die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und zu Atemnot führen.
  • Lungenembolie ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem sich ein Blutgerinnsel in einer Lungenarterie bildet und den Blutfluss behindert. Lungenembolien erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

Bluterkrankungen

  • Anämie: Eine Verringerung der Anzahl roter Blutkörperchen oder des Hämoglobinwerts führt zu einer eingeschränkten Sauerstofftransportkapazität im Blut. Das verursacht Kurzatmigkeit, da Gewebe und Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Physische Faktoren

  • Übergewicht und Adipositas: Ein hoher Anteil Körperfett im Bauchbereich kann Druck auf die Atemwege und das Zwerchfell ausüben und damit die Atmung erschweren. Zusätzlich benötigt der Körper mehr Kraft und somit mehr Sauerstoff, um das zusätzliche Körpergewicht zu bewegen. Betroffene geraten also übermäßig schnell in eine Sauerstoffschuld. Herz und -Gefäßerkrankungen sowie Schlafapnoe sind typische Folgeerkrankungen, die Kurzatmigkeit verursachen können.

  • Schwangerschaft: Vor allem im letzten Trimester der Schwangerschaft kann es zu Kurzatmigkeit kommen, da der wachsende Fetus Druck auf das Zwerchfell ausübt. Das ist ein temporärer Zustand und stellt in der Regel für die meisten Frauen kein ernsthaftes Problem dar, solange sie sich entsprechend schonen.

Psychische Faktoren

  • Angstzustände und Panikattacken können zu schneller Atmung und erhöhter Herzfrequenz führen, was Atemnot hervorrufen kann. Langfristig können Stress und Angst auch das Risiko von Atemwegserkrankungen wie Asthma erhöhen.

Jede dieser Ursachen erfordert unterschiedliche diagnostische Ansätze und therapeutische Maßnahmen. Bei unklaren oder anhaltenden Atembeschwerden ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlungsstrategie festzulegen.

Kurzatmigkeit und akute Atemnot – was tun?

Beim Umgang mit Kurzatmigkeit können in manchen Fällen einfache Maßnahmen Ihren Zustand verbessern. Wir haben Ihnen Tipps und Hausmittel aufgeführt, die Sie bei Atembeschwerden anwenden können:

  • Tief und langsam atmen: Versuchen Sie, tief in den Bauch (anstatt in den Brustkorb) und langsam durch die Nase einzuatmen, um Sauerstoff in Ihre Lungen zu bekommen. Atmen Sie dann langsam durch den Mund aus.
  • Aufrechte Position: Sitzen oder stehen Sie aufrecht, um Ihre Atmung zu erleichtern. Sie können Ihre Hände im Sitzen auf Ihre Oberschenkel oder im Stehen an eine Wand drücken. Dadurch muss die Atemhilfsmuskulatur den Schultergürtel nicht mehr halten und kann so besser bei der Atmung unterstützen.
  • Entspannen: Entspannungstechniken, wie Atemübungen, Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung, können helfen, sich weniger kurzatmig zu fühlen und gleichzeitig Stress und Angstgefühle abzubauen.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Übungen zur Verbesserung der Atemmuskulatur und Ausdauer können dazu beitragen, Ihre Kurzatmigkeit im Laufe der Zeit zu reduzieren. Sprechen Sie am besten zuerst mit Ihrer:m Ärzt:in über geeignete Übungsprogramme.
  • Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle: Eine ausgewogene Ernährung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts können dazu beitragen, Kurzatmigkeit zu lindern oder zu verhindern, insbesondere bei Personen mit Übergewicht.
  • Rauchen reduzieren oder aufgeben: Wenn Sie Raucher:in sind und es schaffen, Ihren Konsum zu reduzieren oder sogar komplett einzustellen, wird dies Ihre Sauerstoffversorgung deutlich verbessern und das Risiko für chronische Lungenerkrankungen verringern.
  • Tee aus natürlichen Heilpflanzen: Tees aus Süßholzwurzel, Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminze wirken entzündungshemmend und antioxidativ, regenerierend auf Schleimhäute oder entkrampfend und können somit dabei helfen, die Atmung zu erleichtern.
  • Spaziergänge an der frischen Luft: Die frische Luft kann die Atmung erleichtern. Versuchen Sie, täglich einen Spaziergang zu machen, vorzugsweise in einer Umgebung mit vielen Bäumen. Hier ist die Luft besonders sauerstoffreich.

Atemtechnik: Dosierte Lippenbremse

Die dosierte Lippenbremse ist die wichtigste Atemtechnik für Menschen mit obstruktiven Lungenerkrankungen (z.B. COPD). Sie hilft, die Atemwege weit zu halten, damit die Luft besser ausgeatmet werden kann. Sie kann somit helfen, die Effizienz des Atmens zu erhöhen und Atemnot zu lindern. Daher kann sie auch bei einem akuten Anfall von Kurzatmigkeit ohne eine Vorerkrankung eine sinnvolle Maßnahme sein.

So führen Sie die dosierte Lippenbremse durch:

  1. Schritt 1: Tief einatmen

    Atmen Sie ruhig und tief durch die Nase ein. Zählen Sie am besten in Gedanken bis zwei und atmen Sie so lange ein.

  2. Schritt 2: Ausatmen durch die Lippen

    Legen Sie die Lippen locker aufeinander und blasen Sie die Luft langsam durch diese aus. Die Ausatmung sollte etwa doppelt so lange dauern wie die Einatmung. Zählen Sie also bis vier.

  3. Schritt 3: Wiederholen

    Wiederholen Sie diese Zyklen mehrere Minuten lang, oder so lange, wie möglich.

Kurzatmigkeit nach Corona – was tun?

Auch bei Kurzatmigkeit nach einer Corona-Infektion können Sie zunächst die oben aufgeführten Maßnahmen ausprobieren. Gerade die Atemübungen können dazu beitragen, das Zwerchfell zu trainieren und die Atmung zu beruhigen.


Falls die Atemnot weiterhin auftritt oder sich verschlimmert, sollten Sie medizinische Unterstützung suchen. Sie kann dann ein Hinweis auf Long Covid sein, das zusätzlich durch ständige Müdigkeit gekennzeichnet ist.  

Wertvolle Hinweise zur Unterstützung einer selbstständigen Rehabilitation nach COVID-19-bedingter Erkrankung finden Sie auf der Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Bei anhaltenden Problemen zum:zur Arzt:Ärztin

Sollten Ihre Beschwerden trotz der genannten Maßnahmen weiterhin bestehen, sich verschlimmern oder mit anderen Symptomen wie Schmerzen in der Brust, Fieber oder Schwindel einhergehen, suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, um die Ursache für Ihre Luftnot abzuklären und eine geeignete Behandlung zu beginnen.

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